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Nach Anschlag in Ankara Türkei fliegt Luftangriffe auf Ziele im Nordirak

  • Wenige Stunden nach dem Bombenanschlag in der türkischen Hauptstadt Ankara hat das türkische Militär Luftangriffe auf Ziele im Nordirak geflogen.
  • Nach Angaben des türkischen Verteidigungsministeriums ist dabei eine grosse Zahl von Terroristen getötet worden.
  • Die Angriffe galten demnach vor allem der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK. Diese hat in der getroffenen Region ihr Hauptquartier.

Am Sonntagmorgen hatte sich ein Angreifer vor dem türkischen Innenministerium in die Luft gesprengt. Einen weiteren Angreifer hätten Polizisten mit einem Schuss in den Kopf getötet, so die türkische Regierung. Zwei Polizisten wurden in Zusammenhang mit dem Angriff leicht verletzt. Am Abend verbreitete die PKK-nahe Nachrichtenagentur ANF ein mutmassliches Bekennerschreiben der PKK.

Parlament bespricht Nato-Beitritt Schwedens

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Auf der Agenda der Parlamentarier steht – wenn auch ohne konkretes Datum – unter anderem die Abstimmung über den Nato-Beitritt Schwedens, den die Türkei seit Monaten blockiert. Ankara fordert von Schweden ein härteres Vorgehen gegen die PKK. Erdogan machte zudem kürzlich Andeutungen, eine Zustimmung des türkischen Parlaments von Kampfdrohnenlieferungen aus den USA abhängig zu machen.

Der Anschlag fiel mit der Eröffnung der neuen Legislaturperiode des türkischen Parlaments zusammen und er ereignete sich in unmittelbarer Nähe zur Volksvertretung. Präsident Recep Tayyip Erdogan nannte die Angriffe in seiner Eröffnungsrede ein «letztes Zucken des Terrors». Die «Schurken» hätten ihre Ziele nicht erreicht und würden sie niemals erreichen, so Erdogan laut der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu.

Türkischer Präsident vor Eherengarde
Legende: Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan sieht sich eine Ehrengarde bei der Wiedereröffnung des türkischen Parlaments nach der Sommerpause in Ankara an (1. Oktober 2023). Reuters/MURAT CETINMUHURDAR/PPO

Türkei führt immer wieder Militärschläge gegen PKK aus

Ankara geht in der Südosttürkei und im Nordirak regelmässig mit Militäreinsätzen gegen die PKK vor. Diese wiederum verübt immer wieder Anschläge vor allem auf türkische Sicherheitskräfte. Die Türkei wirft der PKK vor, mit Terror die nationale Sicherheit und Einheit zu gefährden. Die PKK argumentiert, sie kämpfe unter anderem für die «Rechte der Kurden» und gegen Unterdrückung. 2015 war ein Friedensprozess zwischen der Türkei und der PKK gescheitert.

Zahlreiche Politiker verurteilten den Anschlag. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg erklärte auf der Plattform X, die Nato stehe im Kampf gegen den Terrorismus in Solidarität an der Seite der Türkei. Auch Olaf Scholz verurteilte den Anschlag auf das Schärfste. «Unsere Solidarität gilt unseren türkischen Partnern», schrieb der deutsche Kanzler am Sonntagabend bei X auf Deutsch und Türkisch.

Hauptstadt Ankara blieb Jahre verschont

Die Explosion am Sonntag ereignete sich fast ein Jahr nach dem Anschlag in einer belebten Fussgängerzone im Zentrum Istanbuls am 13. November 2022, bei der sechs Menschen getötet und 81 verletzt wurden. Die Türkei machte damals kurdische Aktivisten dafür verantwortlich.

Ankara ist in den vergangenen Jahren von Anschlägen verschont geblieben. 2016 kamen in Ankara 37 Menschen ums Leben, als ein mit einer Bombe beladenes Auto an einem zentralen Verkehrsknotenpunkt explodierte. Einen schweren Angriff gab es auch 2015, als bei Bombenexplosionen am Hauptbahnhof mehr als 100 Menschen ums Leben kamen. Dafür soll der Islamische Staat (IS) verantwortlich gewesen sein.

SRF 4 News, 02.10.2023, 4 Uhr ; 

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