- In Saudi-Arabien hat die muslimische Pilgerfahrt Hadsch begonnen.
- Erstmals seit drei Jahren findet sie ohne jegliche Einschränkungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie statt.
- Die Behörden erwarten denn auch eine Rekordzahl von rund zweieinhalb Millionen Gläubigen aus 160 Ländern.
Hunderttausende Pilger versammelten sich dazu in und um Mekka zu den religiösen Ritualen. Nach Angaben des Hadsch-Ministeriums reisten allein aus dem Ausland rund 1.6 Millionen Pilger an. Erwartet werden wie in Zeiten vor der Pandemie insgesamt mehr als zwei Millionen Teilnehmer.
2019 kamen zweieinhalb Millionen Menschen
Der Hadsch ist eine der grössten religiösen Versammlungen weltweit und gehört zu den fünf Grundpflichten im Islam. Demnach sollten Frauen und Männer, die gesund sind und es sich leisten können, einmal im Leben nach Mekka pilgern. In den vergangenen Jahren gab es wegen der Pandemie etwa Einschränkungen mit Blick auf die Zahl der zugelassenen Pilger und das zugelassene Höchstalter. Zeitweise durften keine Gläubigen aus dem Ausland anreisen, zudem mussten Teilnehmer gegen Corona geimpft sein und Mundschutz tragen.
Hadsch-Minister Taufik al-Rabiah sagte vor einigen Tagen in Riad, die Zahl der Pilger könne jetzt wieder auf das Niveau vor der Pandemie steigen. Das waren im Jahr 2019 rund 2.5 Millionen Teilnehmer. Das Königreich habe «alle Herausforderungen der Pandemie überstanden», berichtete die Staatsagentur SPA von Al-Rabiahs Pressekonferenz.
40 Grad Aussentemperatur in Mekka
In Mekka und Umgebung stehen in diesen Tagen riesige Zeltstädte, Märkte und Restaurants sind voll. Für die weite Anreise aus Asien, Afrika oder anderen Teilen der Welt sparen viele Gläubige jahrelang. Die Wallfahrt, die auch durch Reisebüros und Touranbieter organisiert wird, kann schnell mehrere Tausend Dollar kosten. Es gibt auch Angebote für Menschen mit weniger Geld, Bedürftige können Hilfe von Wohltätigkeitsverbänden bekommen. Die Zahl der zugelassenen Pilger pro Land wird durch ein Quotensystem festgelegt.
Die Hadsch 2023 in Bildern
In Saudi-Arabien liegen in Mekka und Medina die heiligsten Stätten des Islams. Der Hadsch bedeutet für den Golfstaat eine wichtige Einnahmequelle. Tausende sind im Einsatz, um für einen reibungslosen Ablauf der Pilgerfahrt zu sorgen, darunter Ordnungs- und Sicherheitskräfte sowie Notärzte. Die hohe Hitze im Sommer – in Mekka herrschten am Montag Temperaturen über 40 Grad Celsius – macht dabei vor allem älteren Menschen zu schaffen.