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Nach dem Anschlag in Barcelona Was wollte der Attentäter in der Schweiz? Eine Spurensuche

Ein Besuch bei Gleichgesinnten sei durchaus denkbar, sagt Dschihadismus-Experte Kurt Pelda.

Einer der jungen Attentäter von Barcelona ist letzten Dezember in die Schweiz gereist. Das hat das Bundesamt für Polizei gestern bestätigt. Die Frage ist: Was wollte der junge Marokkaner in der Region Zürich? Hatte er allenfalls Kontakt zu islamistischen Gefährdern bei uns?

Was könnte der Spanien-Attentäter damals in der Region Zürich gesucht haben? Dschihadismus-Experte Kurt Pelda sagt, ein Besuch bei Gleichgesinnten sei durchaus denkbar. «Es kann ein harmloser Besuch gewesen sein, aber der Kanton Zürich hat eine ausgeprägte Salafisten-Szene und wahrscheinlich die grösste Zahl islamistischer Gefährder in der Schweiz.»

Ich weiss von zwei Leuten aus dem Umfeld der Winterthurer An-Nur-Moschee, die in Barcelona gewesen sind, und zwar nicht für Urlaub.
Autor: Kurt Pelda Dschihadismus-Experte

Die Region um den Anschlagsort Barcelona. Hierher sind auch schon islamistische Gefährder aus dem Kanton Zürich gereist. «Die spanische Polizei hat schon vor zwei Jahren Belege gehabt, dass es solche Kontakte gibt. Ich weiss von zwei Leuten aus dem Umfeld der Winterthurer An-Nur-Moschee, die in Barcelona gewesen sind, und zwar nicht für Urlaub. Da gab es Kontakte mit der lokalen islamistischen Szene».

Begleitet oder nicht?

Wie eng die Kontakte zwischen Islamisten aus Winterthur und Barcelona waren, ist zurzeit noch unklar. Catherine Maret, Sprecherin der Bundespolizei bestätigt heute: Möglicherweise war der marokkanische Attentäter nicht alleine in der Schweiz. «Wir können bestätigen, dass mindestens einer der Täter dabei war, ob er begleitet war oder nicht, ist Teil der Abklärungen.»

Ob die Terroristen-Zelle aus dem nord-spanischen Städtchen Ripoll tatsächlich Kontakte zu Islamisten in der Schweiz unterhielt, müssen die folgenden Untersuchungen nun genauer zeigen.

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