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Nach dem Militärputsch Burkina Faso: UNO fordert Rückkehr zur Demokratie

  • Nach dem Militärputsch in Burkina Faso hat das UNO-Menschenrechtsbüro die Wiederherstellung der Demokratie gefordert.
  • Auch die Schweiz sprach sich in einem Tweet des Aussendepartementes EDA dazu aus.
  • Das Militär hatte am Montag den Präsidenten von Burkina Faso, Roch Marc Kaboré, abgesetzt, das Parlament aufgelöst und die Verfassung ausgesetzt.

«Wir drängen auf eine rasche Rückkehr zur verfassungsmässigen Ordnung», sagte eine Sprecherin der UNO-Hochkommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet, in Genf. Sie forderte auch die Freilassung von Präsident Roch Marc Kaboré und von anderen politischen Würdenträgern, die festgenommen wurden.

Letzteres verlangt auch das Schweizer Aussendepartement EDA in einem Tweet. Man verfolge die Entwicklung im Land mit Sorge, hiess es. Nebst der Rückkehr zur verfassungsmässigen Ordnung sollten alle Beteiligten die Menschenrechte respektieren und zum Dialog zurückfinden.

Meuternde Soldaten hatten den umstrittenen Präsidenten am Montag gestürzt und die Macht in dem westafrikanischen Krisenstaat übernommen. Die Regierung sei aufgelöst und die Verfassung ausser Kraft gesetzt worden, teilte die Patriotische Bewegung für den Schutz und die Wiederherstellung (MPSR) mit. Die Grenzen des Landes blieben für mindestens vier Tage geschlossen, zudem gelte zwischen 21 und 5 Uhr eine Ausgangssperre.

In den Strassen der Haupstadt Ouagadougou wurde der Militärcoup teilweise gefeiert.

Roch Marc Kaboré
Legende: Wo sich Präsident Roch Marc Kaboré befindet, ist unklar. Reuters

Burkina Faso steckt vor allem wegen des zunehmenden islamistischen Terrors in der Sahelzone in einer schweren Krise. Viele Milizen, die zum Teil dem sogenannten Islamischen Staat (IS) oder der Terrororganisation Al-Kaida Treue geschworen haben, agieren in der Region. Die Regierung bekam die Probleme nicht in den Griff. Auch langwierige Dürren und Hungersnöte machen dem verarmten Land zu schaffen.

Die Demokratie müsse geschützt werden, sagte die UNO-Sprecherin. Menschen müssten in der Lage sein, ihre Beschwerden zu äussern und an einem Dialog teilzunehmen, um auf die Bewältigung der zahlreichen Krisen im Land hinzuarbeiten.

SRF 4 News, 25.01.2022, 14 Uhr ; 

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