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Welche Hilfe braucht es nach dem Erdbeben?
Aus HeuteMorgen vom 09.02.2023. Bild: Reuters/Suhaib Salem
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Nach Erdbeben Türkei-Syrien So setzt die Glückskette die Spendengelder ein

Die Menschen in der Türkei und in Syrien brauchen Decken, medizinische Versorgung und Unterkünfte. Längerfristig folgt der Wiederaufbau.

Worum geht es? Die Zahl der Todesopfer und Verletzten nach den verheerenden Erdbeben in der Türkei und in Syrien steigt weiter. Die Menschen brauchen dringend Unterstützung. Viele Länder haben Hilfe zugesichert, auch die Schweiz hat Rettungsteams geschickt. Reagiert haben auch NGOs. Die Glückskette Schweiz etwa hat bereits Anfang Woche einen Spendenaufruf lanciert. Bisher kamen über 6.9 Millionen Franken zusammen.

Helfer tragen Kartonkisten mit Essen für vom Erdbeben betroffene Menschen.
Legende: Die Glückskette ist im engen Austausch mit ihren Schweizer Partnerorganisationen vor Ort, die seit Jahren in der Nähe des Katastrophengebiets in Syrien tätig sind. Reuters/Ronen Zvulun

Was passiert mit dem gesammelten Geld? Das Geld wird nach Finanzierungsanträgen an die Partnerorganisationen verteilt. «Wir überprüfen immer wieder, dass das Geld dort eingesetzt wird, wo es am dringendsten benötigt wird. Oftmals sprechen wir am Anfang kleinere Beträge. Je nach Bedarf und Region werden diese mit den Wochen und Monaten erhöht», erklärt Judith Schuler, Mediensprecherin der Glückskette.

Was brauchen die NGOs am dringendsten? In der vom Erdbeben betroffenen Region ist es sehr kalt. Um zu überleben, sind die Menschen auf warmes Material wie Decken, Schlafsäcke und Matratzen angewiesen, sagt Judith Schuler. Zudem fehlt es an medizinischen Gütern und Medikamenten. «Viele Gesundheitseinrichtungen wurden zerstört.» Auch Nahrungsmittel und Wasser würden gebraucht, seien aber noch eher erhältlich.

Menschen stehen auf Trümmern nach dem Erdbeben.
Legende: Seit 2011 herrscht in der vom Erdbeben betroffenen Region in Nordsyrien Bürgerkrieg. Die Organisationen haben deshalb nicht zu allen hilfsbedürftigen Gebieten Zugang. EPA/Abir Sultan

Wie kann man richtig helfen? Manche Hilfswerke kritisieren Sammelaktionen bei uns, beispielsweise von Kleidern oder Schuhen. Denn es sei wichtig, dass die Güter in der von einer Katastrophe betroffenen Region gekauft werden, um die lokalen Märkte zu unterstützen. Auch der Transport und der Zugang in gewisse Gebiete sei schwierig und aufwendig, sagt Schuler von der Glückskette. «Wir raten von Sachspenden ab. Denn vor Ort weiss man genau, was gebraucht wird. Und das kann dann lokal gekauft werden.»

Wie wird die Hilfe von der Schweiz koordiniert? Die Unterstützung muss laut der Glückskette-Sprecherin vor Ort koordiniert werden – mit den lokalen Behörden, mit anderen NGOs und Partnern vor Ort. Das sei wichtig, damit die Hilfe richtig und fair verteilt werde. «Die Abklärungen sind vor allem in den ersten Tagen nach einer Katastrophe überaus wichtig. Darum braucht es zum Teil auch etwas Zeit, bis die Hilfe wirklich anläuft.»

Menschen sitzen in einer Notunterkunft, hinter ihnen stehen zwei Helfer.
Legende: Zu den Partnerorganisationen der Glückskette gehören 25 Hilfswerke wie Terre des Hommes, Helvetas, Heks, das Schweizerische Rote Kreuz, Solidarsuisse oder Ärzte ohne Grenzen. AP Photo/Ghaith Alsayed

Wie sieht die Hilfe künftig aus? Im Moment ist man in der Türkei und in Syrien in einer Nothilfe-Phase. Die Helfenden konzentrieren sich auf die Suche nach Vermissten. Weiter wichtig sind die medizinische Versorgung, das Bereitstellen von Essen, warme Schlafsäcke und Decken. In den nächsten Wochen gehe es um die Bereitstellung von ausgestatteten Notunterkünften, sagt Judith Schuler. Längerfristig folgt der Wiederaufbau.

Kinder sitzen in einem Zelt, daneben sitzen Menschen auf Plastikstühlen.
Legende: Organisationen berichten von notdürftigen Unterkünften aus Zelten und Blachen. AP Photo/Khalil Hamra

Glückskette ruft zu Spenden für Türkei und Syrien auf

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Glückskette
Legende: SRF

Angesichts des Ausmasses der Erdbebenkatastrophe in der Türkei und Syrien ruft die Glückskette zu Spenden auf. Die Glückskette ist in engem Austausch mit ihren Schweizer Partnerorganisationen, die bereits seit Jahren in der Nähe des Katastrophengebiets in Syrien tätig sind und sich dort für die vom Krieg betroffene Bevölkerung einsetzen. In der Türkei ist aktuell vor allem das Rote Kreuz und der Rote Halbmond im Einsatz.

Spenden für die Sammlung «Erbeben in der Türkei und Syrien» können direkt auf www.glueckskette.ch getätigt werden.

SRF 4 News, HeuteMorgen, 09.02.2023, 9 Uhr;

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