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Nach Feuer und Drohung Oktoberfest-Gelände bleibt vorerst geschlossen

  • Nach einer Sprengstoffdrohung wird das Oktoberfest in München nach Polizeiangaben abgesucht.
  • Es kam zuvor zu einem Feuer und dem Fund von Sprengfallen in einem Haus im Norden von München.
  • Das Volksfest bleibt vorerst bis 17 Uhr geschlossen.

«Mögliche Zusammenhänge mit anderen Orten in München werden geprüft, darunter auch die Theresienwiese», teilte die Polizei auf X mit. «Aus diesem Grund verzögert sich die Öffnung des Festgeländes.»

Polizeiwagen und Polizisten an einer Strassensperre.
Legende: Der Grosseinsatz der Polizei löste eine Sperrung der Wiesn bis auf Weiteres aus. Keystone/MANUEL SCHWARZ

Zuvor hatten ein Feuer und Explosionsgeräusche einen Grosseinsatz ausgelöst. In einem Münchner Wohngebiet wurde ein völlig ausgebrannter Transporter gefunden – und eine tote Person an einem nahen See.

Die Polizei geht davon aus, dass es sich bei dem Toten, der nach den Explosionen und dem Brand am Lerchenauer See gefunden worden ist, auch um den Tatverdächtigen handelt. «Wir kommen aber im Moment noch nicht ran, weil wir auch da Spezialkräfte brauchen, die zuständig sind für Entschärfungen», sagte ein Polizeisprecher.

Schliessungen wegen Überfüllung am Wochenende

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Bereits am Wochenende musst das Oktoberfestgelände in München wegen Überfüllung geschlossen werden. Zum Tischwechsel um 17 Uhr hatten sich die Besucherströme geballt. Dadurch waren so viele Menschen – etwa 300'000 – gleichzeitig auf der Theresienwiese, dass es an einigen Stellen weder vor noch zurückging. Etwa eine halbe Stunde lang wurde das Gelände deshalb für Neuankömmlinge abgeriegelt.

Künftig sollen die Sicherheitsmassnahmen auf der Wiesn angepasst werden. «Wir werden alles tun, damit sich eine derartige Situation nicht wiederholt», sagte Wiesn-Chef Christian Scharpf. Man müsse schneller auf kurzfristig entstehende Menschenansammlungen reagieren. Künftig sollen die Besucherzahlen in Echtzeit gemessen werden. Bislang geht das nur im Nachhinein über die Handydaten.

Um 4:41 Uhr war ein Notruf eingegangen, Anwohner im Stadtteil Lerchenau im Norden der Hauptstadt des süddeutschen Bundeslandes Bayern hörten explosionsartige Geräusche oder Schüsse und sahen die Flammen.

Der oder die Verletzte starb nach Polizeiangaben am Vormittag. Auf X schrieb die Polizei, dass die verletzte Person mit den Geschehnissen um das brennende Haus im Zusammenhang stehen könnte.

In dem Haus, das nach ersten Erkenntnissen vorsätzlich in Brand gesteckt wurde, wurden gemäss Angaben Sprengfallen gefunden.

«Dann hats gebrannt»

«Gegen circa fünf Uhr bin ich aufgewacht, weil es ein paar Mal gescheppert hat», sagte ein Anwohner. «Aufgestanden, nachgeschaut, und dann hats gebrannt.»

Verbrannter Lieferwagen hinter Polizeiabsperrung.
Legende: Ein ausgebrannter Lieferwagen ist mit Schaum bedeckt, nachdem dieser von Feuerwehrleuten in München gelöscht wurde. Polizei und Feuerwehr sind in grosser Zahl entlang der Münchner Hauptverkehrsstrasse Lerchenauer Strasse im Einsatz. REUTERS/Christine Uyanik

Eine weitere Anwohnerin berichtete von einer beissenden Rauchwolke, der Brandgeruch war weithin wahrnehmbar. Noch Stunden später war der Rauch aus der Ferne zu sehen.

«Es wird alles evakuiert, die ganze Strasse», sagte eine Frau. Die Polizei sperrte den Bereich grossräumig ab, der Verkehr staute sich. Laut einem Bericht der «Bild» soll ein Mann Sprengsätze in seinem Elternhaus gelegt haben und sich anschliessend das Leben genommen haben, doch offiziell bestätigt wurde das nicht.

Sperrzone um das brennende Gebäude

Schwer bewaffnete Einsatzkräfte waren in dem normalerweise sehr ruhigen Viertel am Rande Münchens unterwegs. Die Polizei ordnete einen Evakuierungsradius von 200 Metern rund um das brennende Gebäude an, der von den Anwohnern geräumt werden sollte. Auch eine Mittelschule wurde gesperrt. Die Feuerwehr war nach Angaben eines Sprechers mit etwa 100 Mann vor Ort.

Polizei sucht Spürhunde

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Die Behörden in München suchen derzeit nach möglichst vielen Sprengstoffhunden, um das Oktoberfestgelände absuchen zu können. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) aus Sicherheitskreisen erfuhr, müssen die Tiere das Gelände dann mehrfach absuchen. Das koste viel Zeit und Personal.

Die Stadt hatte mitgeteilt, dass die Wiesn nach einer Bombendrohung bis mindestens 17 Uhr gesperrt bleiben soll. Falls das Absuchen bis dahin nicht abgeschlossen ist, muss die Sperrung gegebenenfalls verlängert werden.

Der oder die Tote wurde am Lerchenauer See gefunden, im Herbst ein beliebtes Ziel für Spaziergänger. Der See ist zu Fuss gut zehn bis fünfzehn Minuten von dem brennenden Haus entfernt.

Zunächst war nicht bekannt, ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelte. Auch die Art der Verletzungen war ungewiss.

Die Bilder der Eröffnung der Wiesn 2025

SRF 4 News, 01.10.2025, 10 Uhr ; 

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