- Mit der Freilassung erfüllen die Militärs eine Forderung der westafrikanischen ECOWAS und der UNO. International war der Militär-Putsch scharf verurteilt worden.
- Präsident Ibrahim Boubacar Keita wurde vor 10 Tagen unter Waffengewalt verhaftet und zum Rücktritt gezwungen.
- Präsident Keita darf jetzt nach Hause, wird aber weiter überwacht.
- Morgen Freitag soll ein regionales Gipfeltreffen zu Malis politischer Zukunft stattfinden.
Mit vorgehaltener Waffe haben Militäroffiziere am 18. August Malis Präsidenten Keita verhaftet und zum Rücktritt gezwungen. Seit diesem Putsch wird Mali von Militärs kontrolliert – das liess die Nachbarländer das Schlimmste befürchten.
Dass Mali weiter destabilisiert werden könnte und der Kampf gegen militante Islamisten geschwächt würde.
Starker Druck der westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft
Die ECOWAS – Wirtschaftsgemeinschaft westafrikanischer Staaten – reagierte nach dem Putsch mit harten Konsequenzen: Die Grenzen wurden geschlossen und die Finanzströme gestoppt. Die Sanktionen stören bereits die wirtschaftlichen Transaktionen zwischen Mali und seinen Nachbarn.
Vor wenigen Tagen traf eine Delegation der westafrikanischen Regional-Mächte in Bamako ein, Malis Hauptstadt. Die Delegation verhandelte mit den Putschisten. Diskutiert wurde ein Zeitplan für den Übergang zu einer zivilen Regierung.
Die Militär-Junta – die sich selbst «Nationalkomitee für die Rettung des Volkes» (CNSP) nennt – erklärte der Delegation: Sie bleibe drei Jahre an der Macht. Die westafrikanische Vermittlungsdelegation verlangt hingegen, dass maximal ein Jahr eine Übergangsregierung amtiert.
Am Donnerstagmorgen wurde Keita schliesslich befreit. Er sei ausserhalb der Stadt festgehalten worden, sagte ein Sprecher der Junta, Djibrilla Maiga. Der Leiter der UNO-Friedenstruppe in Mali besuchte Keita im Verlauf des Tages.
Mali steckt seit Jahren in einer Krise. Die politische Opposition wirft Präsident Keita Korruption und Wahlmanipulation vor und fordert Neuwahlen.
Dazu kommt der Aufstand der Tuareg-Nomaden, der 2012 von militanten Islamisten gekapert wurde. Seither sind mehrere Terror-Gruppen aktiv: Einige haben dem Islamischen Staat (IS) oder Al-Kaida die Treue geschworen. In dem Land sind eine EU-Ausbildungsmission sowie eine UNO-Mission tätig, an denen sich auch Deutschland beteiligt.