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Nach politischen Differenzen Zeichen der Annäherung: Meloni empfängt Macron in Rom

  • Mit einem festen Händedruck hat Italiens Premierministerin Giorgia Meloni Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron in Rom empfangen.
  • Es ist ein Treffen, das viele Beobachter als Zeichen einer diplomatischen Annäherung werten.
  • Die beiden Länder hatten in der letzten Zeit einige Meinungs­verschiedenheiten, etwa beim Umgang mit US-Präsident Donald Trump oder dem Ukraine-Krieg.

Aus Paris hiess es zum Besuch, Emmanuel Macron wolle sichergehen, dass Giorgia Meloni und er gemeinsam voranschreiten könnten. Es gebe einige Punkte, die es zu klären gelte, besonders mit Blick auf die Unterstützung der Ukraine.

Das Treffen der beiden dauerte drei Stunden, danach fand gemäss der italienischen Nachrichtenagentur Ansa ein Arbeitsessen statt. Details darüber, wie die Gespräche tatsächlich verlaufen sind, machten beide Seiten nicht.

Macron und Meloni geben sich die Hände.
Legende: Die beiden kommen sich wieder näher: Macron und Meloni geben sich vor dem Palazzo Chigi, dem italienischem Regierungssitz, die Hände. Keystone/ Epa, Alessandra Tarantino

Das Treffen im italienischen Regierungssitz Palazzo Chigi gilt als diplomatischer Neustart zwischen Paris und Rom – auch wenn beide Seiten betonten, es habe nie eine Eiszeit gegeben. Man habe viele Gemeinsamkeiten, aber auch Differenzen, sagte Meloni als Parteivorsitzende der Partei Fratelli d'Italia (Brüder Italiens) vergangene Woche.

Wichtig sei, dass man spreche, auch bei Meinungs­verschiedenheiten. Aus dem Élysée-Palast hiess es mehrfach, Italien sei ein wichtiger Partner. Meloni werde keinesfalls geächtet.

Unterschiedliche Ansichten

Das Verhältnis der beiden wirkte zuletzt dennoch angespannt. In Rom sorgte die Reise von Macron nach Kiew – zusammen mit Bundeskanzler Friedrich Merz und dem britischen Premierminister Keir Starmer – für Verstimmung. Denn Meloni war nicht dabei.

Auch bei der von Macron angestossenen «Koalition der Willigen» zur Unterstützung der Ukraine nach einem Waffenstillstand gehen die Positionen auseinander: Italien lehnt eine Entsendung von Truppen in die Ukraine strikt ab.

Selbst in der Haltung gegenüber US-Präsident Donald Trump unterscheiden sich die Strategien der beiden Regierungschefs: Meloni setzt auf Nähe und Vermittlung, Macron auf die Eigenständigkeit der EU.

Tagesschau, 03.06.2025, 19:30 Uhr ; 

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