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Nach tagelangen Waldbränden Brände in Griechenland unter Kontrolle – Gefahr bleibt hoch

  • Die schweren Brände, die am Wochenende in Griechenland gewütet haben, sind inzwischen unter Kontrolle gebracht oder vollständig gelöscht worden.
  • Lediglich in einem dünn besiedelten Gebiet im Nordwesten des Landes kämpft die Feuerwehr noch gegen die Flammen, wie der Sender ERTNews berichtete.
  • In der Türkei steigt die Zahl der Todesopfer durch Waldbrände auf 17.

In den vergangenen drei Tagen waren im Norden Athens sowie auf den Inseln Kreta, Euböa und Kythira und auf der Halbinsel Peloponnes mehrere grosse Brände ausgebrochen. Dutzende Menschen mussten mit Atemwegsbeschwerden in Spitäler gebracht werden, zahlreiche Ortschaften wurden evakuiert.

Viele Nutz- und Wildtiere verendeten, zahlreiche Häuser wurden zerstört. Touristische Anlagen blieben nach bisherigen Erkenntnissen verschont.

Zivilschutz und Feuerwehr warnen jedoch, dass die Brandgefahr auch in den kommenden Tagen hoch bleibe. Die aktuell anhaltende Trockenheit und starker Wind können selbst kleine Feuer rasch zu Grossbränden werden lassen.

Bulgarien bittet um Hilfe von EU-Staaten

Im Nachbarland Bulgarien kämpfen Feuerwehrleute, Förster und freiwillige Helfer mit Wald- und Buschbränden in entlegenen Gegenden und Orten vor allem im Süden. 300 Hektar Wald sowie meist unbewohnte Häuser brannten im Südwesten des Landes aus, wie das Staatsradio berichtete. Dorfbewohner wurden in Sicherheit gebracht. Die Regierung ersuchte die Europäische Union um Hilfe bei den Löscharbeiten. 

Bulldozer auf verbrannter Landschaft mit wenigen Bäumen.
Legende: Nach einem verheerenden Waldbrand in der Gegend von Krynoreri, einem Vorort von Athen, bleibt nicht mehr viel übrig. (27.7.2025) Keystone/ YANNIS KOLESIDIS

Die Lage in dem Balkanland entspannte sich am Montag nach Angaben des Innenministeriums ein wenig. In dem Gebiet um Lessowo nahe der Grenze zur Türkei gehen Löscharbeiten weiter. Dort brennt es auf einer Fläche von 1600 Hektar mit Büschen und Trockengras. Die Badeorte an der Schwarzmeerküste waren von den Bränden nicht betroffen.

Zahl der Todesopfer in der Türkei steigt

In der Türkei kämpfen Einsatzkräfte seit Wochen gegen mehrere Waldbrände. In der westtürkischen Provinz Bursa ist die Zahl der Todesopfer gestiegen. Ein mit Wasser befüllter Tanker sei auf dem Weg zu einem Einsatz in einen Graben gestürzt, schrieb die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu. Der Fahrer sei noch vor Ort gestorben, zwei weitere Insassen seien verletzt in Spitäler gebracht worden und dort gestorben.

Die Brände in Bursa seien weiterhin nicht unter Kontrolle und würden immer wieder durch starken Wind angetrieben, berichtete der Staatssender TRT. Auch in der zu 65 Prozent mit Wäldern bedeckten Provinz Karabük sowie im südöstlichen Kahramanmaras seien weiter Helfer im Einsatz, um Feuer einzuhegen. 

Kritik an der türkischen Regierung

Erst vergangene Woche waren zehn Menschen bei Löscharbeiten in der zentralanatolischen Provinz Eskisehir getötet worden – fünf davon Waldarbeiter, fünf vom Katastrophenschutz. Die Zahl der Todesopfer stieg seit Ende Juni auf 17.

Die Brände und die vielen Toten haben in der Türkei scharfe Kritik an der Regierung auf den Plan gerufen. Ihr wird vorgeworfen, schlecht auf die Brände vorbereitet gewesen zu sein und nicht effektiv gegen sie ankämpfen zu können. 

Tagesschau, 27.07.2025, 19:30 Uhr ; 

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