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Borussia Dortmund – ein islamistischer Anschlag?
Aus Rendez-vous vom 12.04.2017. Bild: Keystone
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Anschlag auf Dortmunds Teambus Nach Terror gegen BVB taucht neues Bekennerschreiben auf

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein drittes Bekennerschreiben ist nach dem Attentat gegen den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund bei der Berliner Zeitung «Tagesspiegel» eingegangen.
  • In der Mail wird auf Adolf Hitler Bezug genommen und mit einem neuen Angriff am 22. April gedroht.
  • Sicherheitskreise nehmen das neue Schreiben ernst, schliessen aber auch einen Trittbrettfahrer als Verfasser nicht aus.

Nach dem Sprengstoffanschlag auf den Mannschaftsbus des Fussball-Bundesligisten Borussia Dortmund ist ein weiteres mutmassliches Bekennerschreiben aufgetaucht.

Drohung mit weiterer Attacke

Die E-Mail mit rechtsextremistischem Tönen ging am Donnerstagabend beim Berliner «Tagesspiegel» ein. Das Schreiben wird nun von der deutschen Bundesanwaltschaft (GBA) in Karlsruhe auf seine Echtheit überprüft. Eine Sprecherin der Behörde bestätigte der Nachrichtenagentur dpa am späten Freitagabend, ihre Behörde habe das Schreiben von der Zeitung erhalten. Eine Bewertung wollte sie aber nicht abgeben.

Der anonyme Verfasser bezieht sich laut «Tagesspiegel» auf Adolf Hitler, hetzt gegen «Multikulti» und droht mit einem weiteren Angriff. Nach Informationen aus Sicherheitskreisen wird ausdrücklich die Asyl- und Flüchtlingspolitik von der deutschen Kanzlerin Angela Merkel kritisiert. Am 22. April werde «buntes Blut fliessen». Die Drohung zielt nach Einschätzung aus den Sicherheitskreisen vermutlich auf die zu erwartenden Demonstranten gegen den an diesem Tag in Köln stattfindenden Bundesparteitag der AfD.

Trittbrettfahrer nicht auszuschliessen

Der «Tagesspiegel» zitierte Sicherheitskreise mit den Worten, es müsse alles ernst genommen werden, «da wir keine Spur zum Täter von Dortmund haben». Die neue Bekennermail könne mit der Dortmunder Tat zu tun haben, «es könnte aber auch ein Trittbrettfahrer sein». Die Skepsis bei den Sicherheitsbehörden wird auch mit dem Verweis begründet, es sei ungewöhnlich, dass ein Attentäter einen Anschlag ankündige und sich so der Entdeckung aussetze. Zudem handele es sich um einen anderen Duktus als bei den am Tatort gefundenen Schreiben.

Direkt nach dem Anschlag waren am Tatort gleichlautende Bekennerschreiben mit islamistischen Bezügen entdeckt worden. Es wird aber bezweifelt, dass diese Schreiben tatsächlich von Islamisten stammen. Ermittelt wird auch in Richtung von Rechtsextremisten, gewaltbereiten Fussballfans und Allgemein-Kriminellen.

Im Internet kursierte auch ein Bekennerschreiben aus der antifaschistischen Szene. Laut der Bundesanwaltschaft bestehen aber erhebliche Zweifel an der Echtheit des Schreibens.

Sicherheitskräfte rätseln

Weiterhin ist unklar, wer den Anschlag am Dienstagabend verübte. Auf einen islamistischen Hintergrund verweisende Bekennerschreiben, die am Tatort in Dortmund gefunden wurden, sollten wahrscheinlich in die Irre führen, wie NDR, WDR und «Süddeutsche Zeitung» am Freitag unter Berufung auf eine islamwissenschaftliche Untersuchung übereinstimmend berichteten. Möglicherweise hätten der oder die Verfasser eine radikalislamische Motivation nur vorgetäuscht.

Am Dienstagabend waren in Dortmund drei Sprengsätze in der Nähe des Mannschaftsbusses des Fussball-Bundesligisten explodiert, als sich die Spieler auf dem Weg zu der Champions-League-Partie gegen den AS Monaco befanden. Dabei wurden der Dortmunder Fussballer Marc Bartra und ein Polizist verletzt.

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