Nach über einem Jahr Pause sind zwischen der spanischen und der katalanischen Führung erstmals wieder Gespräche auf höchster Ebene aufgenommen worden.
Regierungschef Pedro Sánchez spricht mit Regionalchef Quim Torra über die Unabhängigkeitsbestrebungen der Region.
Bei dem Treffen – dem ersten seit Ende 2018 – sollte es um politische Lösungen für den Konflikt gehen. Berichten zufolge will Sánchez den Katalanen unter anderem ein regelmässiges Dialogforum, mehr Kooperation zwischen Region und Zentralstaat sowie ein autonomes Finanzsystem anbieten.
Katalonien-Spanien: Die ewige Beziehungskrise
Sánchez hatte im Januar der grössten katalanischen Partei ERC (Republikanische Linke Kataloniens) zugesagt, innerhalb kurzer Zeit einen Dialog mit der abtrünnigen Region anzustossen. Als Gegenleistung hatte die Partei sich bei der entscheidenden Parlamentsabstimmung über Sánchez' Wahl enthalten und ihm so am 7. Januar ins Amt verholfen.
Mittlerweile ist es aber zu einem Bruch zwischen Quim Torras Partei JuntsxCat und der ERC gekommen. Torra kündigte Ende Januar eine Neuwahl an. Sánchez hatte zunächst gezögert, noch vor der Abstimmung einen Dialog mit den Separatisten zu beginnen – dann aber doch eingelenkt.
Konkrete Fortschritte nicht zu erwarten
Baldige konkrete Fortschritte seien aber nicht zu erwarten, schrieben spanische Medien. «Sánchez und Torra wissen, dass das Gespräch abgesehen von einer Absichtserklärung nutzlos sein wird und nur dazu dient, die Form zu wahren – was aber angesichts des politischen Panoramas gar nicht wenig ist», meinte die Zeitung «Las Provincias».
Knackpunkt dürften die inhaftierten Separatistenführer sein, die im Zuge des verbotenen Unabhängigkeitsreferendums vom Oktober 2017 zu teils langen Gefängnisstrafen verurteilt wurden. Torra und seine Mitstreiter fordern deren Begnadigung sowie mehr Selbstbestimmung. Madrid lehnt dies strikt ab.
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