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Nach zwei Abstürzen United Airlines streicht 737-Max-Flüge bis Januar

  • Die US-Fluggesellschaft United Airlines plant dieses Jahr nicht mehr mit dem Einsatz der Boeing-Problemflieger vom Typ 737 Max.
  • Die nach zwei Abstürzen binnen kurzer Zeit mit Startverboten belegten Maschinen werden bis zum 6. Januar aus dem Flugplan gestrichen, wie die Airline am Freitag mitteilte.

Dadurch fallen zahlreiche weitere Flüge aus, ausgerechnet in der besonders betriebsamen Reisezeit rund um Weihnachten und den Jahreswechsel. Zuvor hatte United mit einem Ausfall bis zum 19. Dezember gerechnet.

Boeing-Chef Muilenburg gibt Verwaltungsratsvorsitz ab

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Dennis Muilenburg am Rednerpult.
Legende: Reuters

Boeing ordnet seine Führungsetage im Zuge der 737-Max-Krise neu. Dennis Muilenburg wird den Verwaltungsratsvorsitz abgeben, um sich als Vorstandschef in Vollzeit um die angestrebte Wiederzulassung der 737 Max und die Verschärfung von Boeings Fokus auf Produkt- und Service-Sicherheit kümmern zu können.

Den Verwaltungsrat des Flugzeugbauers soll künftig David L. Calhoun leiten – als nicht geschäftsführender Vorsitzender.

Am Mittwoch hatte bereits American Airlines Flüge mit Boeings Krisenjets bis zum 16. Januar gestrichen. Die dritte grosse US-Fluggesellschaft mit 737-Max-Fliegern in der Flotte, Southwest Airlines, plant derzeit bis zum 5. Januar nicht mit den Maschinen. Die 737 Max darf seit Mitte März nicht mehr abheben, Boeing hat bei der erhofften Wiederzulassung grosse Schwierigkeiten. Der Hersteller steht unter Druck, Software-Probleme zu beheben, die als eine entscheidende Ursache der zwei Unglücke mit insgesamt 346 Todesopfern gelten.

Expertenkommission kritisiert FAA und Boeing

Boeing habe den Regulierern die Funktionsweise der als eine wichtige Unglücksursache geltenden Steuerungssoftware nicht ausreichend erklärt, heisst es in dem am Freitag veröffentlichten Untersuchungsbericht eines von der FAA (Federal Aviation Administration) beauftragten Expertengremiums.

Der Flugzeugbauer habe die Aufsicht nicht angemessen über laufende Veränderungen an der MCAS-Automatik informiert, die bei beiden Abstürzen eine entscheidende Rolle gespielt haben soll.

Die Steuerungssoftware MCAS

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Die im Zentrum der Kritik stehende Steuerungssoftware MCAS war eigens für Boeings spritsparende Max-Neuauflage der 737-Serie entwickelt worden. Eigentlich soll die Automatik in kritischen Flugsituationen – wie einem zu steilen Aufstieg – automatisch den Flugwinkel korrigieren. Doch nach vorläufigen Untersuchungsberichten der Abstürze in Indonesien und Äthiopien scheint es, als ob das System durch Einspeisung falscher Sensordaten auslöste und die Maschinen trotz versuchten Gegensteuerns der Piloten Richtung Boden lenkte.

US-Ermittler untersuchen, ob bei der Zulassung der Unglücksflieger alles mit rechten Dingen zuging. Die FAA soll wesentliche Teile der Zertifizierung Boeing selbst überlassen haben.

Der FAA sei das MCAS-System zwar nicht von Boeing verschwiegen worden. Doch der Informationsfluss sei bruchstückhaft und an getrennte Gruppen innerhalb der Aufsicht erfolgt, so dass diese die tatsächliche Funktionsweise und Wirkung schwer habe einschätzen können.

Fehlende Erfahrung als Ursache?

Die von der FAA aufgestellte Taskforce geht aber auch mit der Behörde selbst hart ins Gericht. So zweifeln die Experten etwa an, ob alle für die 737-Max-Zertifizierung zuständigen FAA-Beamten ausreichend Erfahrung und Fachkenntnis für die Aufgabe hatten.

FAA-Chef Steve Dickson sprach der Kommission in einem Statement seinen Dank aus und kündigte an, die Ergebnisse der unabhängigen Untersuchung zu prüfen und entsprechende Schlüsse zu ziehen. Ob und wann die 737 Max wieder abheben darf, ist derzeit unklar.

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