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Nach zwei Jahren Pandemie «Zeit der Ruhe»: WHO stellt sich auf Corona-Pause ein

  • Der Europa-Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO) schliesst ein Ende der Corona-Pandemie in Europa nach der derzeitigen Omikron-Welle nicht aus.
  • Allerdings mahnt Hans Kluge wegen möglicher weiterer Mutationen des Coronavirus weiterhin zur Vorsicht.
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Aus dem Archiv: WHO beschliesst Pandemie-Pakt
Aus Tagesschau vom 01.12.2021.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 30 Sekunden.

«Es ist plausibel, dass die Region sich auf eine Endphase der Pandemie zu bewegt», sagte der Europa-Chef der WHO, Hans Kluge, der Nachrichtenagentur AFP.

Er führte aus, wenn die derzeitige Omikron-Welle in Europa abgeebbt sei, werde es für einige Wochen und Monate eine globale Immunität geben – dank der Impfung oder weil die Menschen wegen einer Infektion immun seien. Hinzu kämen jahreszeitliche Effekte.

60 Prozent bis März angesteckt

Nach Einschätzung der WHO könnten sich bis März 60 Prozent aller Menschen im Grossraum Europa mit der Omikron-Variante infiziert haben. «Also stellen wir uns darauf ein, dass es eine Zeit der Ruhe geben wird, bevor Covid-19 zurückkommen könnte gegen Ende des Jahres, aber die Pandemie kommt nicht unbedingt zurück», fasste Kluge seine Erwartungen zusammen.

Ein Mann gestikuliert, trägt eine Schutzmaske im Gesicht und trägt eine Brille.
Legende: Für Hans Kluge, Europa-Chef der WHO, könnte sich die Lage in den kommenden Monaten in Europa allmählich entspannen. Keystone

Omikron ist hochansteckend, löst aber bisherigen Studien zufolge in der Regel Erkrankungen mit einem milderen Verlauf aus als frühere Virusvarianten. Gut zwei Jahre nach Beginn der Corona-Pandemie wird während der aktuellen Omikronwelle vermehrt die Hoffnung laut, dass sich Corona von einer Pandemie zu einer endemischen Infektion entwickelt, die also wie etwa die Grippe dauerhaft und gehäuft in einer begrenzten Region oder in Teilen der Bevölkerung auftritt.

Schutz gefährdeter Personen im Vordergrund

Kluge sagte dazu der AFP: «Es wird viel über eine Endemie geredet, aber endemisch heisst, (...) dass es möglich ist vorherzusagen, was passieren wird.» Das Coronavirus Sars-CoV-2 habe «uns aber mehr als einmal überrascht, also müssen wir sehr vorsichtig sein».

EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton, in dessen Zuständigkeit auch die Impfstoffproduktion fällt, sagte am Sonntag, die aktuellen Corona-Impfstoffe könnten an jede neue Virusvariante angepasst werden. «Wir werden besser in der Lage sein, uns zu wehren, auch gegen neue Varianten», sagte Breton dem französischen Fernsehsender LCI.

Pandemie, Endemie – das ist gemeint

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Von einer Pandemie spricht man gemäss BAG, wenn eine Infektionskrankheit plötzlich in mehreren Ländern oder sogar Kontinenten massiv gehäuft auftritt und einen Grossteil der Bevölkerung gefährden kann.


Von einer Endemie ist die Rede, wenn ein Virus – oder auch ein anderer Krankheitserreger, ein Parasit, ein Pilz, ein Bakterium – auf Dauer angekommen ist und nicht mehr weggeht. «In der Regel gibt es dann diese ganz heftigen Wellen nicht mehr und die Krankheitslast ist über die Jahre weg relativ stabil», sagt SRF-Wissenschaftsredaktorin Katrin Zöfel.

Zur derzeit sinnvollen Strategie gegen Corona sagte Kluge, statt sich auf die Einschränkung der Ansteckungen zu konzentrieren, müsse aktuell der Schutz besonders anfälliger Menschen im Vordergrund stehen. Die Lage müsse so stabilisiert werden, dass das Gesundheitssystem nicht mehr überfordert ist wegen Covid-19.

SRF 4 News, 16.01.2022, 06.00 Uhr;

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