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Nachfolger von Juncker Europas Konservative setzen auf Manfred Weber

  • Die Europäische Volkspartei (EVP) geht mit ihrem Fraktionschef Manfred Weber als Spitzenkandidaten in die Europawahl.
  • Der Deutsche setzte sich mit deutlicher Mehrheit gegen seinen finnischen Konkurrenten Alexander Stubb durch.

Der 46-jährige Weber erhielt beim Parteitag in Helsinki gut 79 Prozent der abgegebenen Stimmen. Der finnische Ex-Regierungschef Alexander Stubb kam demnach auf rund 20 Prozent.

Weber war als Favorit in die geheime Wahl durch die 758 Delegierten aus den EU-Staaten gegangen. Alle Staats- und Regierungschefs der EVP unterstützten ihn. Stubb hatte jedoch gehofft, die Delegierten in der geheimen Wahl auf seine Seite ziehen zu können. Inhaltlich gibt es kaum Differenzen zwischen den beiden Politikern.

Einschätzung von Oliver Washington in Brüssel

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Dass Manfred Weber keine Regierungserfahrung habe, sei ein Handicap, sagt Oliver Washington, EU-Korrespondent für SRF. Aber: «Es kann sein, dass die Staats- und Regierungschefs der EU eben genau das wollen, einen etwas schwächeren Kommissionspräsidenten.»

Hinzu kämen aber auch noch andere Herausforderungen: «Wenn es zum Beispiel um die Verteidigung der europäischen Werte geht, muss er sich meiner Ansicht nach klarer von Ungarns Premier Viktor Orban distanzieren. Sonst ist dieses Einstehen für europäische Werte nicht wirklich glaubwürdig», so Washington.

Damit hat Weber nun gute Chancen, nächster EU-Kommissionspräsident zu werden. Zwar gehen Experten davon aus, dass die EVP bei der kommenden Europawahl verlieren wird, doch dürfte sie trotzdem stärkste Kraft im EU-Parlament bleiben.

Am Schluss entscheiden die EU-Staats- und Regierungschefs, wer neuer EU-Kommissionschef wird.

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