Queen Elizabeth II. ist heute im Alter von 96 Jahren gestorben. Die Monarchin wurde 1953 gekrönt. Sie war damit das am längsten amtierende Staatsoberhaupt der Welt. Politisch geäussert hat sich die Königin nie. Haltung, aber keine Gefühle zeigen, war ihr erstes Gebot.
Während ihrer rekordverdächtigen Regierungszeit hat Königin Elizabeth II. die Kunst des Monarchen-Daseins im In- und Ausland gemeistert. Sie erbte die Krone im Alter von 25 Jahren, und nur wenige Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg begann eine neue Epoche voller Optimismus und Hoffnung.
Mutmacherin der Nation
Der Nation Mut und Zuversicht zuzusprechen, wenn die Dinge schiefliefen, war eine der grossen Aufgaben der Queen. Sie tat es bis zuletzt. So auch während der Pandemie, als Premierminister Boris Johnson im Frühling 2020 im Spital beatmet werden musste und die demoralisierte Nation langsam den Mut verlor.
«Wir werden noch einiges ertragen müssen, aber bessere Tage werden wieder kommen», ermutigte die Queen die Britinnen und Briten. Die virusbedingte Zeit der Isolation und Trennung erinnere sie an ihre erste Radio-Rede an die Nation im Jahre 1940.
Damals wandte sich die 14-jährige Prinzessin mit ihrer Schwester Margaret an die Flüchtlingskinder, die zu ihrer eigenen Sicherheit von ihren Familien getrennt und nach Grossbritannien evakuiert worden waren.
Wenn Ereignisse den gewohnten Alltag erschütterten, konnte die Queen zwar die Dinge nicht ungeschehen machen, aber den Leuten Identität und Hoffnung geben. Im Unterschied zu Politkern schwebte sie über den alltäglichen Kontroversen. Sie war alt, aber kein Fossil, sondern ein lebendiges Verbindungsglied zur britischen Geschichte.
Als sich die Queen 2019 in der südenglischen Hafenstadt Portsmouth an einer Gedenkfeier zur Invasion der Alliierten an die Veteranen des Zweiten Weltkriegs wandte, sprach sie in erster Linie nicht als die Königin, sondern als Elizabeth, die in den Kriegsjahren als Mechanikerin diente und Winston Churchill noch persönlich kannte.
So wie sie hätten viele wohl nicht geglaubt, dass man 75 Jahre nach der Invasion noch einmal zusammenkomme, so die Queen. «Aber wir, die Kriegsgeneration, sind eine zähe und widerstandsfähige Generation», meinte die damals 93-Jährige mit einem verschmitzten Lächeln.
Wir, die Kriegsgeneration, sind ein zähe und widerstandsfähige Generation.
Elizabeth musste früh ihr Amt übernehmen. Sie weilte am 6. Februar 1952 mit Ihrem Ehemann Prinz Philip in Nakuru in Kenia, als ihr Vater, König George VI., verstarb und sie auf den Thron berufen wurde. 300 Millionen Menschen rund um den Erdball verfolgten ein Jahr später, am 2. Juni 1953, ihre Krönung in der Westminster Abbey, die erstmals live am Fernsehen übertragen wurde.
Mit der Krönung wurde Elizabeth II. zum Oberhaupt eines Imperiums, das von Kanada über Indien bis nach Australien reichte. Als Königin eröffnete sie fortan Spitäler und Schulen, absolvierte Staatsbesuche rund um den Erdball, schlug Untertanen zu Ritter und verlas im Parlament das Programm der jeweiligen Regierung Ihrer Majestät.
Die Queen und ihre Premierminister
Königin Elizabeth II. schrieb nicht selber, sondern verlas, trotzdem war sie bestens informiert. 15 Premierminister hat sie erlebt, die regelmässig zur Audienz erschienen und dem Staatsoberhaupt ihr Tun rapportierten.
Sie selber äusserte sich nie politisch. Ihre einzige öffentliche Leidenschaft waren Pferde und Hunde. Distanz wahren, dem Protokoll folgen und sich tadellos verhalten: Das war ihre Lebensaufgabe.
Acht kuriose Fakten zur Queen
Privatleben und Job liessen sich in diesem Amt nicht trennen, erklärte die Queen in einer seltenen persönlichen Äusserung. Königin sei man rund um die Uhr. Haltung, aber keine Gefühle zeigen, war ihr erstes Gebot. Der Schein musste immer gewahrt werden – nur die Mitglieder der umfangreichen royalen Familie rissen die Kulisse mit allerhand Skandalen regelmässig ein und strapazierten die Nerven der Mutter, Grossmutter und Urgrossmutter.
Anmerken liess sie sich selten etwas. Sich nie beschweren und sich nicht erklären, war ihr Motto. Je weniger sie sagte, desto mehr Gewicht bekamen jedoch die Dinge, wenn sie dennoch sprach. Zum Beispiel, als sie sich während der Pandemie als eine der ersten Personen in Grossbritannien impfen liess.
Nur einen kleinen Stich habe es gegeben, sie habe fast nichts gespürt, sagte die Queen nach der Impfung. Man dürfe dabei nicht nur an sich denken, sondern auch an alle anderen.
Das Versprechen der Königin
Die Botschaft war so elegant wie subtil: Wenn diese Impfung selbst für die alte Königin nur einen kleinen Stich bedeutet, dann ist sie auch für die Untertanen zumutbar. Die Queen blieb so bis ins hohe Alter die richtige Person, die zur richtigen Zeit die richtigen Dinge sagte.
«My heart and my devotion» – «mein Herz und meine Hingabe» – dieses Versprechen hat die Königin ihrem Volk vor über 50 Jahren in einer Weihnachtsansprache gegeben. Ihre ungebrochene Beliebtheit, aber ebenso die Trauer der Menschen in diesen Stunden, zeugen davon, dass die Königin ihr Versprechen gehalten hat.
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