- Die Vereinigten Staaten werden ihre Truppen aus dem westafrikanischen Land Niger abziehen.
- Eine entsprechende Vereinbarung sei zwischen dem stellvertretenden US-Aussenminister Kurt Campbell und der nigrischen Führung getroffen worden, melden mehrere Nachrichtenagenturen.
- Diplomatische und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den USA und Niger sollen offenbar beibehalten werden.
Niger war bis zum Militärputsch im vergangenen Juli der letzte demokratische Verbündete europäischer Staaten und den USA in der strategisch wichtigen Sahelzone in Westafrika, in der sich islamistische Terrorgruppen ausbreiten.
Das US-Militär betreibt in Niger zwei Basen, darunter eine für Drohnen, die für mehr als 100 Millionen Dollar errichtet worden war. Mehr als 1000 US-Soldaten sind in Niger stationiert. Seit 2018 wurde der Stützpunkt zur Bekämpfung des Islamischen Staates und einem Ableger von Al-Kaida genutzt. Niger war ein wichtiger Sicherheitspartner der USA und Frankreichs.
Junta wendet sich Russland zu
Im vergangenen Jahr hatte Nigers Armee durch einen Staatsstreich die Macht ergriffen. Die neuen Machthaber in Niger schlossen sich den Junten in den Nachbarländern Mali und Burkina Faso an. Sie beendeten militärische Abkommen mit einstigen westlichen Verbündeten wie Washington und Paris, verliessen die Wirtschaftsgemeinschaft Westafrikanischer Staaten (ECOWAS) und suchten engere Beziehungen zu Russland.
Mitte April landeten bereit 100 russische Militärausbildner im Land. Sie sollen dort ein Luftabwehrsystem installieren und die nigrischen Soldaten im Umgang damit schulen,
Acht Putsche in West- und Zentralafrika innerhalb von vier Jahren haben wachsende Bedenken hinsichtlich eines demokratischen Verfalls in der Region hervorgerufen.