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Neue Regel für Gastgeberländer Fifa fordert Menschenrechte nun vertraglich ein

  • Die Fifa reagiert laut einer Meldung der «SonntagsZeitung» auf Kritik und stellt ab sofort neue Bedingungen an die Austragungsländer von Sportgrossereignissen.
  • Erstmals dürfen sich demnach bei der Ausschreibung der Fussball-WM 2026 im September nur jene Länder bewerben, die vertraglich garantieren, dass sie die Menschenrechte im Rahmen der WM einhalten.
  • Nebst der Fifa verpflichten sich auch die Uefa und das Internationale Olympische Komitee (IOC) den Richtlinien.

Zu den Menschenrechten, die im Rahmen eines Sportgrossereignisses eingehalten werden müssen, gehören die Rechte der Arbeitnehmer auf den Baustellen sowie die Versammlungs- und Meinungsfreiheit. Die Fifa verlange zudem Garantien zur Nichtdiskriminierung bestimmter Bevölkerungsgruppen, schreibt die Zeitung.

Das IOC, die Fifa, die Uefa und die Commonwealth Games Federation sind als erste Sportorganisationen der neuen Plattform für Menschenrechte an Sport-Grossanlässen (Mega-Sporting Events Platform for Human Rights) beigetreten. Diese wurde Ende vergangenen Jahres gegründet.

Zweifel an der Machbarkeit

Bei Swiss Olympic begrüsst man den Beitritt bei der Plattform. Allerdings sieht man bei der Umsetzung der Richtlinien auch Grenzen. «Ich denke, der Sport kann und soll alles kontrollieren, was in seiner Verantwortung ist – also alles rund um die Organisation von Spielen», sagt Roger Schnegg, Direktor Swiss Olympic. Darüber hinaus werde es aber kaum möglich sein, dass der Sport Lösungen finde für politische Probleme.

Könnte die Fifa dem Veranstaltungsland im Extremfall das Austragungsrecht wieder entziehen? Auf die konkrete Frage antwortet die Fifa: «Die Fifa setzt auf die Zusammenarbeit und den Dialog mit den Veranstaltern ihrer Turniere, um den Respekt der Menschenrechte sicher zu stellen. (…) Die Fifa wird alle ihre zur Verfügung stehenden Einflussmöglichkeiten in Betracht ziehen (…), um den UNO-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte gerecht zu werden.»

In der Vergangenheit gerieten Sportgrossanlässe und die Gastgeberländer mehrfach in Kritik. So mussten etwa für die olympischen Spiele 2008 in Peking über 1,5 Millionen Menschen den neuen Stadien weichen. Sie wurden gegen ihren Willen umgesiedelt. Und für die anstehende Weltmeisterschaft 2022 in Katar herrschen massive Missstände für die Arbeitnehmer. Das betonte die Menschenrechtsorganisation Amnesty International bereits mehrfach.

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