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New York vs. Donald Trump Im Gerichtssaal 1530 ist Trump bloss ein ganz normaler Typ

Im Prozess gegen Donald Trump sind die Geschworenen jetzt bestimmt. Damit kann die Verhandlung nächste Woche starten.

Das Gerichtsgebäude in Manhattan hat über 80 Jahre auf dem Buckel. Es habe wenig Charme, sei beleuchtet wie eine alte Cafeteria, schrieb die «New York Times». Donald Trump wird im nüchternen Saal 1530 der Prozess gemacht. Dort sind die Regeln für alle Angeklagten gleich, auch für ehemalige Präsidenten.

Tagtäglich muss Trump pünktlich im schlecht geheizten Gerichtssaal sitzen, ausser mittwochs, wenn der Prozess ruht. Der Richter weist ihn zurecht, wenn er sich daneben benimmt – und der Richter entscheidet, ob der Angeklagte dem High-School-Abschluss seines Sohnes beiwohnen darf oder nicht.

Ein Angeklagter wie jeder andere

Das ist keine Wahlkampfveranstaltung, nicht einmal Kameras sind zugelassen. Hier muss Trump stillsitzen, stundenlang. Einmal sei er gar eingenickt. Der Gerichtssaal entzaubert selbst Ex-Präsidenten: «Das ist ja nur ein ganz normaler Typ», sagte eine junge Frau, die ihn im Gerichtssaal sah. Sie war eine von hunderten New Yorkerinnen und New Yorkern, die als Geschworene in Betracht gezogen worden waren.

Erster Strafprozess für einen Ex-Präsidenten

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Trump vor Gericht.
Legende: Reuters/Curtis Means

Historisches trägt sich zu in New York: Im Stadtteil Manhatten wird seit dieser Woche Donald Trump der Prozess gemacht. Trump wird vorgeworfen, kurz vor der Präsidentschaftswahl 2016 der Pornodarstellerin Stormy Daniels Schweigegeld gezahlt haben, um eine angebliche Affäre mit ihr zu verheimlichen. Das allein wäre nicht strafbar – doch Trump soll, so die Anklage, das Schweigegeld fälschlicherweise als Anwaltskosten verbucht und damit Regeln zur Wahlkampffinanzierung gebrochen haben. Und letzteres ist strafbar. Inzwischen sind in dem Prozess die Geschworenen eingesetzt worden. Damit kann der eigentliche Prozess beginnen, der mehrere Wochen dauern soll.

Es sind zwölf normale Bürgerinnen und Bürger, die in einigen Wochen das Urteil sprechen sollen. Unter ihnen sind eine Lehrerin und ein Investmentbanker. Aber nur im Gerichtssaal ist Trump ein Angeklagter wie jeder andere.

Trump sieht sich als Opfer

Nicht draussen. Dort wartet ein Medientross. Wenn Trump das Gericht betritt oder wenn er es verlässt, wird jedes seiner Worte live übertragen. Die Medienaufmerksamkeit ist riesig. Er sei das Opfer einer unfairen Anklage, der Prozess halte ihn vom Wahlkampf ab, sagt Trump in die Kameras.

Während Trump-Prozess: Mann zündet sich vor Gericht selbst an

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Während des laufenden Strafprozesses gegen Ex-Präsident Donald Trump hat sich US-Medienberichten zufolge ein Mann in einem Park gegenüber dem Gerichtsgebäude in New York selbst angezündet. Der Mann habe sich mit einer Flüssigkeit übergossen und angezündet, berichteten unter anderem die «New York Times» und CNN übereinstimmend, CNN zeigte zudem Live-Bilder.

Die umstehenden Menschen hätten geschrien und versucht, zu helfen. Nach kurzer Zeit seien Polizisten gekommen und hätten die Flammen gelöscht. Der Mann sei dann in einen Krankenwagen getragen und weggefahren worden. Der 37-jährige Mann erlag in der Nacht auf Samstag seinen Verletzungen, wie mehrere US-Medien unter Berufung auf Polizeiquellen meldeten.

Warum er sich selbst anzündete, war zunächst völlig unklar. Der Vorfall ereignete sich im Collect Pond Park, direkt gegenüber dem Gerichtsgebäude, in dem der Strafprozess gegen Trump stattfindet. Das Gerichtsgebäude ist weitreichend abgesperrt, zahlreiche Polizisten sind dort im Dauereinsatz. Rundherum haben sich Dutzende Medienvertreter mit Kameras und Übertragungswagen versammelt.

In dem Park dürfen sich Gegner und Befürworter Trumps zu Demonstrationen versammeln, bislang taten das an den Prozesstagen allerdings immer nur einige wenige. Das Gelände hat Barrikaden ringsherum, aber auch offene Zugänge.

Seine Anhänger bittet er um Spenden im Kampf gegen die vermeintliche politische Hexenjagd, als deren Opfer er sich schon lange gibt. Es dürfte ihm politisch helfen, dass die Anklage wie eine Lappalie wirkt – zumindest im Vergleich zu den drei weiteren Anklagen gegen ihn.

Verzögerung im wichtigsten Prozess

Dass Trump und seine Anwälte angestrengt versuchen, diese anderen Verfahren gegen ihn zu verzögern, trägt Früchte: Es ist sehr fraglich, ob die wohl schwerwiegendste Anklage noch vor dem Wahltag zum Prozess führt, geschweige denn zu einer Verurteilung: die Anklage wegen Trumps Rolle rund um den Sturm aufs Kapitol am 6. Januar 2021.

Sollte Trump wiedergewählt werden, könnte er als Präsident Verfahren auf Bundesebene abwürgen oder versuchen, sich selbst zu begnadigen. Einzig in New York konnte er sich bislang einem Prozess nicht entziehen: Es ist gut möglich, dass Trump in einigen Wochen ein verurteilter Straftäter ist.

Die Amerikanerinnen und Amerikaner werden entscheiden müssen, ob ihn das disqualifiziert, wenn sie am 5. November einen Präsidenten wählen.

Echo der Zeit, 19.4.2024, 18:00 Uhr;kobt

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