- Panamas Ex-Diktator Manuel Noriega ist tot. Noriega, der seit einer Hirntumor-Operation im März im Spital gelegen hatte, starb in der Nacht im Alter von 83 Jahren.
- Noriega hatte das zentralamerikanische Land von 1983 bis 1989 als Militärmachthaber mit harter Hand regiert und sass später im Gefängnis.
- Der einstige Verbündete der USA war Ende der 1980er Jahre wegen seiner Verbindungen zum kolumbianischen Medellín-Kartell in Ungnade gefallen und bei der US-Militärinvention «Just Cause» gestürzt worden.
Panamas Präsident Juan Carlos Varela teilte auf Twitter mit, dass damit ein Kapitel der Geschichte Panamas beendet sei. Die Familie und seine drei Töchter hätten es verdient, dass Noriega in Frieden bestattet werde, erklärte Varela weiter.
Noriega, der einstige CIA-Informant, wurde nach der Intervention «Just Cause» in die USA gebracht, wo er wegen Drogenhandels 20 Jahre lang im Gefängnis sass. Während dieser Operation waren gemäss Schätzungen mehr als 3000 Menschen ums Leben gekommen, darunter zahlreiche Zivilisten.
Die genaue Zahl und die Identität der Opfer ist allerdings unklar, weil viele Leichen in anonymen Massengräbern bestattet wurden.
Mehrere Haftstrafen
Wegen Geldwäsche sass Noriega zudem noch zwei Jahre in französischer Haft.
Frankreich lieferte ihn schliesslich 2011 nach Panama aus. Dort verbüsste er eine Freiheitsstrafe wegen des sogenannten Massakers von Albrook: Nach einem gescheiterten Putsch im Oktober 1989 waren auf dem Luftwaffenstützpunkt Albrook zehn Soldaten von Noriegas Anhängern gefoltert und getötet worden. Zudem soll Noriega für den Mord an dem Guerillero Hugo Spadafora und die Verschleppung des Gewerkschafters Heliodoro Portugal verantwortlich gewesen sein.
Komplikationen bei OP
Bis Ende Januar sass Noriega, der schon länger unter gesundheitlichen Problemen litt, in Panama im Gefängnis. Um seinen Tumor operieren lassen zu können, wurde er in Hausarrest entlassen.
Im März wurde ihm in einem Spital in Panama-Stadt ein gutartiger Hirntumor entfernt. Nach dem Eingriff gab es jedoch Komplikationen, von denen sich Noriega nicht mehr erholte.
Zuletzt packte ihn die Reue. Er habe in seiner langen Haft viel Zeit zum Nachdenken gehabt und zu Gott gefunden, sagte er 2015 in einem Fernsehinterview. «Ich bitte alle um Vergebung, die sich durch meine Taten angegriffen, geschädigt oder gedemütigt fühlen.»