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Niederlande Flug-MH17: Staatsanwaltschaft fordert lebenslängliche Haft

  • Im Sommer 2014 kamen beim Abschuss eines Passagier-Flugzeugs über der Ost-Ukraine 298 Menschen ums Leben, die meisten von ihnen aus den Niederlanden.
  • Jetzt fordert die niederländische Staatsanwaltschaft: Die vier Männer, die für den Abschuss verantwortlich gemacht werden, sollen lebenslang in Haft.
  • Das Urteil wird im nächsten Jahr erwartet.
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Aus dem Archiv: Prozessstart in Amsterdam zum MH17-Abschuss
Aus Tagesschau vom 09.03.2020.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 17 Sekunden.

Drei Russen und ein Ukrainer haben nach Überzeugung der Anklage im Juli 2014 die Boeing der Malaysia Airlines von Amsterdam nach Kuala Lumpur mit einer russischen Luftabwehrrakete vom Typ Buk abgeschossen. Der Prozess wird in Abwesenheit der Angeklagten geführt. Die Angeklagten befinden sich derzeit in Russland auf freiem Fuss, sie sind frühere Offiziere von prorussischen Rebellen in der Ost-Ukraine. Nur einer lässt sich von Verteidigern vertreten. Alle bestritten jedoch jede Verantwortung ab.

«Die Angeklagten haben 298 Menschen auf grausame Weise das Leben genommen», sagte Staatsanwalt Thijs Berger. Deshalb ist Berger sowie weitere Vertreter der Anklage der Meinung, dass die damaligen Offiziere der prorussischen Rebellen die Höchststrafe bekommen sollen. Das erklärten die Vertreter sie am Mittwoch vor dem Strafgericht am Amsterdamer Flughafen. Weil die meisten Opfer aus den Niederlanden stammten, wird der Prozess übrigens in Amsterdam geführt.

Ein Mann im Richtergewand sitzt auf einem Stuhl im Gericht.
Legende: Auf das Verbrechen gibt es gemäss Thijs nur eine Antwort: Lebenslange Haft. Reuters

Tod von Unschuldigen bewusst in Kauf genommen

Der Prozess ist politisch heikel, da Russland jede Verantwortung zurückweist. Eine Auslieferung der Angeklagten scheint unwahrscheinlich. Versuche, Moskau Verantwortung für das Unglück zuzuweisen, seien «absolut inakzeptabel», sagte der russische Aussenminister Sergej Lawrow dem Staatssender RT.

Die Staatsanwaltschaft betonte, dass die Angeklagten eine extra schwere «alles vernichtende» Waffe besorgt und eingesetzt hätten, mit der auch Zivilflugzeuge getroffen werden konnten. Sie hätten bewusst in Kauf genommen, dass unschuldige Bürger Opfer werden konnten.

Belastende Beweise

Die Anklage hatte zahlreiche Beweise vorgelegt wie Fotos, abgehörte Telefongespräche, Videos und Zeugenaussagen. Sie belegen der Anklage zufolge, dass die Männer die Buk-Rakete beschafft hatten. Sie hätten mit der Tat auch den Angehörigen grossen Schaden zugefügt und international einen Schock ausgelöst.

In der Ost-Ukraine herrschten im Juli 2014 heftige Kämpfe zwischen der Armee der Ukraine und prorussischen Separatisten. Die Maschine der Malaysia Airlines war auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur.

SRF 4 News, 22.12.21, 15 Uhr;

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