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U-Boot.
Legende: Die USA verfügen über nukleare Sprengköpfe auf U-Booten, Flugzeugen und Interkontinental-Raketen. Reuters

Nordkorea-Krise So steht es um die Atomwaffen der USA

Donald Trump hat erklärt, das US-Atomwaffenarsenal sei seit seiner Amtsübernahme vor gut sechs Monaten deutlich verbessert worden und jetzt in einem «Tip-Top-Zustand». Was geschah tatsächlich?

Trump verfügte nach etwa einer Woche im Amt im Januar ein Memorandum zur Neuaufstellung der Streitkräfte. Darin wird das Verteidigungsministerium unter anderem auch damit beauftragt, sicherzustellen, dass die nukleare Abschreckung auf dem Stand der Zeit ist und den Anforderungen und dem Bedrohungspotenzial des 21. Jahrhunderts gerecht wird.

Die Inventur begann im April, ein Ergebnis soll bis Ende des Jahres dem Präsidenten vorgelegt werden. Allerdings hatte auch Trumps Vorgänger Barack Obama bereits eine Modernisierung des Atomarsenals angeordnet, die mit der im New-Start-Vertrag vorgesehenen Reduzierung auf 1550 Sprengköpfe im Zusammenhang steht.

Das US-Arsenal im Detail:

  • Grundsatz der US-Streitkräfte ist es, Atomwaffen aus der Luft (Flugzeuge), vom Wasser (U-Boote) und von Land einsetzen zu können.
  • Derzeit verfügen die USA über rund 1750 nukleare Sprengköpfe in Flugzeugen, U-Booten und auf Interkontinental-Raketen. 180 Sprengköpfe sind nach Angaben der Arms Control Association in fünf europäischen Ländern stationiert.
  • Darüber hinaus verfügen die USA über ein Lager von rund 4000 Sprengköpfen, die in Reserve stehen, aber teils nicht oder noch nicht zur militärischen Nutzung aktiviert sind. Ferner sind 2000 Sprengköpfe ausrangiert, die in Teilen theoretisch noch nutzbar wären.
  • Die Erneuerung alter Systeme frisst sechs Prozent des Verteidigungshaushalts auf. Bisher wurden nur 3,5 Prozent des Budgets für die Nuklear-Abschreckung ausgegeben. Allein für das nächste Jahr hat Trump 10,2 Milliarden Dollar für diesen Zweck angefordert.
  • Die eigentlich auf 20 Jahre angelegte Lebensdauer einiger Atomwaffen wurde als Teil des Erneuerungsprogrammes auf 60 Jahre ausgedehnt.

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