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Bild 1 von 7. Einst wurde der Titicacasee – zwischen Peru und Bolivien, auf 3812 m ü. M. – von den Incas verehrt. In seinen Tiefen sei die Sonne geboren worden. Doch heute birgt er Gefahren... Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 7. Unbehandeltes Abwasser aus grossen Städten fliesst in den See. Und illegale Goldminen in den Anden verschmutzen einen Zufluss des Titicacasees tonnenweise mit Quecksilber. Die Folgen sind verheerend. Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 7. «Wenn die Frösche reden könnten, würden sie sagen, ‹Das bringt mich um›», sagte diese Aktivistin im Februar 2017. Sie brachte neulich Plastiksäcke mit hunderten toten Fröschen vom Titicacasee ins Regierungsgebäude von Puno (Peru). Bildquelle: Keystone.
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Bild 4 von 7. Noch fischen Einheimische ihr Essen aus dem See. Sie riskieren dabei ihre Gesundheit: Bei einer Studie der peruanischen Regierung im Jahr 2014 wurde in Fischen des Titicacasees Quecksilber, Kadmium, Zink und Kupfer in hohen Konzentrationen gefunden. Bildquelle: Keystone.
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Bild 5 von 7. Fisch und Kartoffeln: Mittagessen in einem kleinen Dorf am Ufer des Titicacasees in der Region Puna. Umweltaktivisten der Region haben die Dorfbewohner besucht und sie vor den Gefahren gewarnt, welche in ihren Lebensmitteln und im Trinkwasser lauern. Bildquelle: Keystone.
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Bild 6 von 7. Wegen der Verschmutzung, sagen Umweltaktivisten, verderben Vieh und Ernte der Bevölkerung am Titicacasee. Dieser Schafskadaver wurde Anfang Februar 2017 fotografiert. Bildquelle: Keystone.
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Bild 7 von 7. Viele Bewohner der Hochebene um den Titicacasee fühlen sich von der Politik im Stich gelassen. Auch wenn im Januar 2016 die Regierungen von Peru und Bolivien einen Vertrag unterschrieben haben, wonach sie im Kampf gegen die Verschmutzung des Titicacasees mehr als 500 Millionen Dollar ausgeben wollen. Bildquelle: Keystone.
«Man riecht es und man sieht es», sagt SRF-Südamerikakorrespondent Ulrich Achermann. «Das Wasser des Titicacasees ist in der Nähe von Städten fast schwarz.» Dort, wo man das Wasser überhaupt noch sieht: Ganze Buchten seien praktisch komplett mit Plastikflaschen bedeckt, die auf dem Wasser treiben.
Die drei Hauptursachen
- Es gibt rund um den See keine Kläranlagen. Das bedeutet, dass Städte wie Puno mit seinen rund 150'000 Einwohnern ihre Abwässer ungeklärt in den See leiten.
- Es gibt keine Müllabfuhr: Die Leute entsorgen ihren Hausmüll in den Flüssen. Diese transportieren den Abfall in den See.
- Die vielen Goldminen rund um Puno herum: Diese leiten Bergbaurückstände wie Quecksilber und Blei in den See.
Wasser unbrauchbar
«Das Wasser ist in der Nähe der besiedelten Räume ungeniessbar», sagt SRF-Korrespondent Ulrich Achermann. Man könne damit nicht einmal Kleider waschen. «Die Textilien würden dunkel eingefärbt.»
Eine paradoxe Situation: Die Leute leben am Wasser, aber sie müssen von Tankfahrzeugen mit Trinkwasser beliefert werden.
Die Folgen für die Natur
Tatenlose Politiker
Im Raum stünden bloss Versprechungen, sagt Achermann. «Es war einmal die Rede von einer Kläranlage für den Grossraum Puno (Peru), aber daraus wurde nichts.»
Der Präsident gab lieber Geld aus für sein Museum als für den See.
Auch in Bolivien habe der Zustand des Sees keine Priorität. «Es war für den dortigen Präsidenten Evo Morales wichtiger, für acht Millionen Dollar ein Evo Morales-Museum zu bauen. Für den Titicacasee gibt es kein Geld.»