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Offensive der syrischen Armee Trump macht Putin für Gasangriff mitverantwortlich

  • Ein mutmasslicher Chemiewaffenangriff auf die syrische Rebellenhochburg Duma hat international helle Empörung ausgelöst.
  • Nach Angaben syrischer Rettungskräfte wurden bei dem Angriff mit giftigem Chlorgas am Samstagabend fast 50 Menschen getötet und hunderte weitere verletzt. Andere Quellen gehen von deutlich mehr Opfern aus.
  • US-Präsident Donald Trump hat Russlands Präsidenten Wladimir Putin sowie dem Iran eine Mitverantwortung für den mutmasslichen Chemiewaffen-Angriff in Syrien gegeben.

Trump verurteilte den «sinnlosen Chemieangriff» und warnte, die Verantwortlichen müssten einen «hohen Preis» dafür bezahlen. Die syrische Regierung und ihr Verbündeter Russland dementierten jeglichen Einsatz von Chemiewaffen.

Hilfsorganisationen werfen der syrischen Regierung vor, am Chemiewaffen bei Angriffen auf die letzte Rebellenhochburg in Ost-Ghuta eingesetzt zu haben. Die Syrisch-Amerikanisch medizinische Gesellschaft (Sams) berichtete am Sonntag, am Vorabend seien kurz vor 20.00 Uhr Ortszeit Hunderte Menschen in medizinische Einrichtungen in Duma gebracht worden.

Die Menschen zeigten Anzeichen, einem Nervengas ausgesetzt gewesen zu sein. Sie hätten unter Atemnot gelitten und Herzprobleme gehabt. Die Hilfsorganisation Weisshelme sagte, ein Helikopter habe zuvor eine Fassbombe mit Chemikalien abgeworfen.

Die Hilfsorganisation UOSSM sprach angesichts des mutmasslichen Giftgas-Einsatzes von einer der schlimmsten chemischen Attacken in der syrischen Geschichte. Retter hätten grosse Probleme, an die Opfer zu gelangen, sagte ein Sprecher.

Es sei über den Geruch von Chlor berichtet worden, Retter glaubten jedoch an die Verwendung von Sarin-Gas, da der Stoff zu Boden sinke und viele Opfer in Kellern gefunden worden seien, wo sie Schutz vor den Angriffen gesucht hätten.

Papst verurteilt Einsatz chemischer Waffe

Uno-Generalsekretär Antonio Guterres zeigte sich «tief besorgt» und «beunruhigt» über den Giftgasangriff. Er forderte alle Parteien in dem Bürgerkrieg auf, die Kämpfe einzustellen und humanitäre Hilfe für die Bevölkerung in Syrien zu ermöglichen.

Weitere Staaten verurteilten den mutmasslichen Giftgasangriff scharf, darunter Deutschland, die Türkei und Grossbritannien. Auch Papst Franziskus verurteilte den Einsatz chemischer Waffen in aller Schärfe.

Eskalation in Duma

Am Freitagabend waren die Kämpfe um die Stadt Duma, die von der islamistischen Rebellengruppe Dschaisch al-Islam («Armee des Islams») kontrolliert wird, erneut eskaliert. Videos aus sozialen Netzwerken zeigten heftigen Beschuss und Luftangriffe.

Zuvor war es einige Tage lang ruhig in dem Rebellengebiet geblieben, nachdem sich Oppositionsgruppen und Regierung auf einen Abzug geeinigt hatten. Teile der Rebellengruppe Dschaisch al-Islam forderten jedoch, in Duma zu bleiben, was abgelehnt wurde.

Gefangene würden übergeben

Die syrische Armee hatte in den vergangenen Wochen mit einem massiven Militäreinsatz den Grossteil des Rebellengebietes von Ost-Ghuta zurückerobert. Das Gebiet, das an die Hauptstadt Damaskus grenzt, wurde jahrelang von Rebellen kontrolliert und war von der syrischen Armee belagert worden. Rebellen feuerten aus dem Gebiet immer wieder Granaten auf Wohnviertel im Zentrum von Damaskus.

Derweil berichtete die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana, dass die Rebellen einem Abzug aus Duma zugestimmt hätten. Alle Kämpfer der Gruppe Dschaisch al-Islam, die Duma kontrollieren, könnten die Stadt sicher verlassen. Zudem würden alle Gefangenen, die sich in der Gewalt der Gruppe befänden, übergeben.

In den vergangenen Wochen waren nach Angaben von Beobachtern mehr als 1600 Zivilisten in Ost-Ghuta getötet worden. Die Uno schätzen, dass mehr als 130'000 vor den Kämpfen geflohen waren und das Gebiet verlassen hatten.

Vormarsch stoppen

Die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana berichtete, dass die Giftgas-Vorwürfe dazu dienen sollten, den Vormarsch der syrischen Armee auf die Rebellenhochburg Duma zu stoppen. Dies werde jedoch nichts nützen, zitierte die Agentur eine nicht näher benannte «offizielle Quelle». Der syrische Staat sei gewillt, Terrorismus auf jedem Quadratzentimeter in Syrien zu beenden.

Vor genau einem Jahr hatten die USA auf einen anderen Giftgas-Einsatz reagiert und einen Militärflughafen der syrischen Armee angegriffen. In der Vergangenheit gab es zahlreiche Belege für den Einsatz chemischer Waffen in dem mittlerweile sieben Jahre andauernden Bürgerkrieg. Allein in 16 Fällen machte die Menschenrechtskommission der Vereinten Nationen die syrische Regierung eindeutig für Giftgasangriffe verantwortlich.

Druck auf Trump in den USA wächst

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Lindsey Graham.
Legende: Keystone

Nach dem mutmasslichen Giftgasangriff in Syrien und einer Gegendrohung von Donald Trump wächst in den USA der Druck auf den US-Präsidenten. Der republikanische Senator Lindsey Graham sprach von einem «entscheidenden Moment» in Trumps Präsidentschaft. Trump könne nun die Entschlossenheit zeigen, die sein Vorgänger Barack Obama nie gezeigt habe, sagte Graham in der ABC-Sendung «This Week».

Trumps Drohung auf Twitter dürfe keine leere bleiben, ansonsten erscheine der US-Präsident in den Augen Russlands und des Iran als schwach.

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