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Baldiger Entscheid zu den Olympischen Spielen 2020 erwartet
Aus SRF 4 News aktuell vom 24.03.2020. Bild: Imago
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Olympische Spiele 2020 «Verschiebung um ein Jahr ist am wahrscheinlichsten»

Die Verschiebung der Olympischen Spiele 2020 vom 24. Juli bis zum 9. August wegen des Coronavirus wird immer wahrscheinlicher. In den letzten Tagen mehren sich die Anzeichen, dass Japan so fahren will, nachdem öffentlich bisher am Termin festgehalten worden war. Die japanische Bevölkerung habe sich bereits auf ein Verschiebungszenario eingestellt, sagt der Journalist Martin Fritz.

Martin Fritz

Martin Fritz

Freier Journalist

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Der Journalist Martin Fritz arbeitete als Radio-Korrespondent für die ARD in Tokio. Als freier Journalist berichtet er nun auch über Nord- und Südkorea. Vorher war er fünf Jahre lang Südasien-Korrespondent in Neu-Delhi.

SRF News: Das tönt so, als wäre die Verschiebung der Sommerspiele sehr wahrscheinlich. Sehen Sie das auch so?

Martin Fritz: Hier in Japan stellt man sich ganz klar darauf ein, dass die Spiele nicht wie geplant stattfinden. In einer Umfrage vergangene Woche rechneten 70 Prozent der Befragten mit einer Verschiebung. Auch die Regierung ist inzwischen auf diese Linie eingeschwenkt. Es sehe so aus, als ob eine Austragung nicht möglich sei, erklärte Premier Abe. Aber er muss den Entscheid dem IOC überlassen. Er wird heute Abend mit IOC-Präsident Thomas Bach telefonieren.

Wann wird das IOC abschliessend entscheiden?

Bach hat dem IOC eine Frist von vier Wochen gesetzt. Es kann sein, dass der Entscheid schon früher fällt. Denn der Druck von Seite der Athleten ist sehr gross geworden. Ebenso haben sich grosse, nationale olympische Komitees bereits für eine Verschiebung ausgesprochen.

Wie kommen die Verschiebungspläne in der japanischen Öffentlichkeit an?

Man hat sich im Prinzip darauf eingestellt nach dem Motto: Es wäre schön gewesen, wenn es geklappt hätte. Nun findet das Ganze ein Jahr später statt. Die Japaner sind ja bekanntlich flexibel und ein katastrophen-erprobtes Volk. Diese Pandemie wird wie eine Katastrophe wahrgenommen und so geht man auch damit um. So sagt man jetzt «Besser ein Jahr später als gar nicht», was die ultimative Katastrophe gewesen wäre. Aber das hat das IOC bereits ausgeschlossen.

Gab es Alternativen zur Verschiebung um ein Jahr bereit?

Es gibt verschiedene Optionen. Darunter eine Verschiebung in den Herbst, wenn es auch nicht mehr ganz so heiss wäre wie im Sommer. Aber dieser Zeitpunkt kollidiert mit vielen Profisport-Terminen, und man weiss ja auch nicht, wie sich die Viruslage entwickelt. So ist die Verschiebung um maximal ein Jahr am wahrscheinlichsten. Dann wäre das Virus wahrscheinlich unter Kontrolle. Vielleicht gibt es auch bereits eine Impfung.

So ist die Verschiebung um maximal ein Jahr am wahrscheinlichsten.
Autor: Martin Fritz Freier Journalist, Japan

In Japan wird jedenfalls berichtet, dass dies der Plan der Regierung sei. Premier Abe wolle das heute Abend dem IOC-Präsidenten Bach vorschlagen. Da müssten andere Sportverbände mitziehen, sind doch im Sommer 2020 unter anderem die Leichtathletik-Weltmeisterschaften. Doch die Bereitschaft dazu scheint vorhanden zu sein.

Das Gespräch führte Susanne Stöckl.

SRF 4 News, 24.03.2020, 08.15 Uhr;

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