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Erster UNO-Bericht zum Thema Sport und Kriminalität
Aus HeuteMorgen vom 22.12.2021. Bild: Keystone/Symbolbild
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Organisiertes Verbrechen Sport ist ein kriminelles Geschäft

Der erste globale UNO-Bericht zum Thema Sport und Kriminalität zeichnet ein erschütterndes Bild.

Sport trägt bei zur Völkerverständigung, zur wirtschaftlichen Entwicklung und zur Gesundheit. Soweit die klassische Lesart. Die andere lautet: Sport ist ein Wirtschaftszweig, in dem die Kriminalität blüht. Das zeigt nun ein von fast 200 Fachleuten aus der Wissenschaft und der Praxis erarbeiteter Bericht der UNO-Organisation für Drogen- und Verbrechensbekämpfung UNODC auf. Sie lüftet damit ein bisschen den Schleier, der nach wie vor über den weniger appetitlichen Aspekten des Sports liegt.

Schon in der Antike gab es illegale Machenschaften rund um den Sport. Doch die Dimension des Problems habe in den vergangenen zwei Jahrzehnten gewaltig zugenommen, sagt Ronan O'Laoire von der UNODC dem südafrikanischen Sender ENCA: «Bisher galt das Augenmerk vor allem dem Doping. Mit der Globalisierung, der Professionalisierung und den immer höheren Umsätzen ist der Sport aber inzwischen generell attraktiv geworden für Kriminelle, auch für das organisierte Verbrechen.»

Manipulation, Drohungen, Korruption

Ein Beispiel: Allein mit illegalen Sportwetten werden weltweit jährlich 1.7 Billionen Dollar umgesetzt. Es geht ausserdem um manipulierte Spiele, um Bestechung, um Nötigung, um Bedrohungen. Es geht um korrupte Vergaben internationaler Wettkämpfe. «Und es geht um sexuellen, physischen und psychischen Missbrauch von Menschen. Es gibt erschreckende Fälle in vielen Teilen der Welt», sagt O'Laoire.

Es geht um sexuellen, physischen und psychischen Missbrauch von Menschen.
Autor: Ronan O'Laoire UNO-Organisation für Drogen- und Verbrechensbekämpfung UNODC

Erleichtert wird den Kriminellen im Sport ihr Geschäft, weil der gesetzgeberische Rahmen vielerorts extrem schwach ist, weil Whistleblower, die auspacken, entmutigt oder gar bestraft werden, weil Recherchejournalisten systematisch abgewimmelt werden. Und nicht zuletzt, weil die internationalen Sportverbände, von denen viele in der Schweiz angesiedelt sind, wenig Willen erkennen lassen, die Probleme entschieden anzugehen.

Der UNODC-Mann spricht gar von einer «Omertà» und von ausgeprägter Intransparenz. Es gebe, so die UNO-Behörde, kein Land und keine Sportart, die frei seien von kriminellen Machenschaften.

Heute Morgen, 22.12.2021, 06:05 Uhr

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