- Papst Franziskus hat in seiner Weihnachtsbotschaft gefordert, weltweite Konflikte nicht zu ignorieren und Gewalt mit Dialog zu lösen.
- In der ganzen Welt gebe es immer noch viele Konflikte, Krisen und Widersprüche, sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche in Rom.
- «Sie scheinen nie zu enden, und wir nehmen sie kaum noch wahr», so der 85-Jährige.
Der Pontifex ging auf Kriegs- und Krisenschauplätze wie in Syrien, Äthiopien, Afghanistan oder im Jemen ein. «Wir riskieren, den Schrei des Schmerzes und der Verzweiflung vieler unserer Brüder und Schwestern nicht zu hören», sagte er von der Loggia des Petersdoms aus zu den Hunderten Menschen auf dem verregneten Petersplatz.
Gefahr von fehlendem Dialog
Mit Blick auf die Spannungen in der Ukraine mahnte er, dass sich «die Metastasen eines schwelenden Konflikts» nicht ausbreiten dürften. Franziskus erwähnte ausserdem den Irak, wo er bei einem Besuch Anfang März seine Botschaft von Geschwisterlichkeit zwischen allen Menschen ungeachtet ihrer Religionszugehörigkeit verkündet hatte.
Er befürchte international eine Gefahr von fehlender Bereitschaft zum Dialog, so der Papst. Nur dieser könne zur dauerhaften Lösung für alle führen.
Nicht wegsehen bei den Flüchtlingen
Beim Thema Migranten und Flüchtlinge appellierte Franziskus, nicht wegzusehen. Er kritisiert immer wieder den Umgang mit ihnen. Anfang Dezember hatte er deshalb die für die Flüchtlingskrise symbolische Insel Lesbos in Griechenland besucht.
Es gibt eine wachsende Tendenz, sich zu verschliessen
Es war der erste Ort, den Franziskus in seinem Pontifikat zweimal besuchte. Franziskus ging auch auf die negativen Folgen der Corona-Pandemie, beispielsweise auf soziale Beziehungen, ein. «Es gibt eine wachsende Tendenz, sich zu verschliessen», sagte das Kirchenoberhaupt.
«Urbi et Orbi»
Er betete zudem für Frauen, die während der Corona-Pandemie Opfer von Gewalt wurden, aber auch für missbrauchte Kinder und Ältere, die in Einsamkeit leben. Im Anschluss spendete er den Segen «Urbi et Orbi» (Der Stadt und dem Erdkreis).
Damit erlässt der Papst den Gläubigen die Strafen für ihre Sünden. Der Segen wird traditionell an Ostern und Weihnachten gespendet und dann, wenn ein Papst neu gewählt wurde. 2020 spendete ihn Franziskus zudem ausserordentlich anlässlich der Corona-Pandemie.