«An diesen Kardinal habe ich überhaupt nie gedacht, ich habe gar nicht gewusst, dass es ihn gibt.» Mit diesen Worten illustriert der St. Galler Bischof Markus Büchel seine Überraschung über die Wahl des Argentiniers Jorge Mario Bergoglio zum neuen Papst. Nach der relativ raschen Entscheidung habe er eher einen der Kronfavoriten erwartet, so Büchel.
Der Präsident der Schweizer Bischofskonferenz verspricht sich vom neuen Papst Franziskus I. einen «ganz grossen Neuanfang für die Kirche».
Bergoglio bringe eine ganz andere Erfahrung mit: In Europa müsse eine lange Tradition verarbeitet werden. In Lateinamerika sei dagegen sehr viel Aufbruch und Hoffnung da bei den Menschen. «Dort geht es ganz stark um die Fragen des Lebens, etwa die Armut.»
Der Papst diene der Kirche auf der ganzen Welt. Mit seiner Herkunft aus Lateinamerika führe der neue Papst vor Augen, dass die Kirche in anderen Kontinenten ein stärkeres Gewicht gewinne und die Gestalt der Weltkirche sich stark verändere.
Büchel zeigte sich an einer Pressekonferenz in St. Gallen «sehr beeindruckt» von Franziskus' ersten Worten an die Gläubigen. Er habe Frauen, Männer und Kinder angesprochen, «das zeigt, dass er von Buenos Aires her sehr nahe beim Volk ist.»
Der neue Papst wirke wie ein «einfacher, schlichter Mann». Mit dem Namen Franziskus sei ein grosses Programm verbunden. Er hoffe «auf einen spirituellen Neuanfang mit Franziskus», sagte Büchel.
Die Bischofskonferenz drückte ihre Freude über die Wahl in einer Medienmitteilung aus. «Von Herzen wünschen wir Papst Franziskus Weisheit und Kraft».