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Parlamentswahl Down Under Albanese bleibt Regierungschef von Australien

  • Bei der Parlamentswahl in Australien ist die amtierende sozialdemokratische Labor Party von Premier Anthony Albanese als Siegerin hervorgegangen.
  • Albanese ist damit der erste australische Premierminister, der seit 21 Jahren eine zweite dreijährige Amtszeit hintereinander gewinnt.
  • Oppositionsführer Peter Dutton räumte die Wahlniederlage ein.

Der australische Sender ABC zeigte Bilder von lautstark jubelnden Labor-Anhängern in der roten Parteifarbe. Denn bereits wenige Stunden nach Schliessung der Wahllokale war nach Berechnungen verschiedener Medien klar, dass die Partei auf die 76 Sitze kommt, die für eine absolute Mehrheit im 150-köpfigen Unterhaus nötig sind. Die meisten Umfragen hatten Albanese vor der Wahl vor seinem Herausforderer gesehen.

Personen in rot gekleidet jubeln.
Legende: Auf der Zentrale der Labor-Partei freut man sich über den Wahlausgang. Keystone/AP Photo/Rick Rycroft

Australien habe sich in einer Zeit globaler Unsicherheit für Optimismus und Entschlossenheit entschieden, sagt Albanese unter tosendem Applaus.

«Es bedeutet so viel, dass die Menschen in Australien in diesen unsicheren Zeiten erneut ihr Vertrauen in die Labor Party gesetzt haben.»

Oppositionsführer gesteht Niederlage ein

«Wir haben in diesem Wahlkampf nicht gut genug gearbeitet, das ist heute Abend offensichtlich, und ich übernehme die volle Verantwortung dafür», sagte Oppositionsführer Dutton. Er habe Albanese angerufen, um ihm zu seinem Erfolg zu gratulieren.

Der frühere Innen- und Verteidigungsminister Peter Dutton war im Wahlkampf wegen umstrittener Aussagen und seiner offensichtlichen Nähe zur Politik von US-Präsident Donald Trump ins Straucheln geraten. Dabei war er noch im Februar als wahrscheinlicher Sieger gehandelt worden. Albanese, der Umfragen zufolge in der Bevölkerung gar nicht besonders beliebt ist, spielte dies in die Hände.

Australische Medien zogen Parallelen zu Kanada, wo die Konservativen die Wahl vor wenigen Tagen aus ähnlichen Gründen ebenfalls verloren hatten. Dutton hatte unter anderem angekündigt, mehr als 40'000 Staatsbedienstete zu entlassen und mobiles Arbeiten für öffentliche Angestellte zu verbieten. Später rückte er wegen zunehmender Kritik von diesen Positionen wieder ab.

Auch sein Vorhaben, in Australien die ersten Atomkraftwerke auf dem Kontinent bauen zu lassen, entpuppte sich als Eigentor. Überraschend verlor der 54-Jährige sogar seinen eigenen Sitz in Dickson in Queensland, den er seit 20 Jahren innehatte.

45 Prozent der Wahlberechtigten gingen an die Urne

In Australien finden alle drei Jahre Parlamentswahlen statt, bei denen alle 150 Sitze des Abgeordnetenhauses neu gewählt werden. Insgesamt waren 18 Millionen Menschen wahlberechtigt. In Down Under herrscht Wahlpflicht.

Der Wahlkommission zufolge hatten mehr als acht Millionen Wahlberechtigte vor dem Wahltag entweder per Briefwahl oder per frühzeitiger Stimmabgabe abgestimmt. Das sind etwa 45 Prozent der Wahlberechtigten. Wer in Australien nicht wählen geht, muss mit einer Geldstrafe von umgerechnet 11 Euro rechnen.

SRF 4 News, 3.5.2025, 12:30 Uhr ; 

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