- Bei der Parlamentswahl in Spanien haben die Sozialisten von Regierungschef Pedro Sánchez Prognosen zufolge den Sieg erzielt.
- Das Linkslager verpasst demnach aber die absolute Mehrheit.
- Bei der Wahl zeichnete sich eine ungewöhnlich hohe Wahlbeteiligung ab.
Nach den am Abend veröffentlichten Zahlen des Fernsehsenders RTVE verpasste die PSOE aber mit etwa 28.1 Prozent der Stimmen die absolute Mehrheit deutlich.
Die konservative Volkspartei PP folgt demnach auf Platz zwei mit 17.8 Prozent, gefolgt von der Linkspartei Podemos (16.1 Prozent), den Liberalen Ciudadanos (14.1) und der rechtspopulistischen Partei Vox, die mit 12.1 Prozent erstmals ins Madrider Nationalparlament einzieht.
Mit diesen Zahlen würden die möglichen Koalitionspartner PSOE und Podemos zusammen im günstigsten Fall auf 166 Abgeordnete kommen. Damit würden ihnen zur absoluten Mehrheit zehn Sitze fehlen. Bei den Parteien des rechten Spektrums (PP, Ciudadanos und Vox) würden unterdessen mindestens 14 Sitze zur Bildung einer regierungsfähigen Koalition fehlen.
Blockade droht
Erneut droht Spanien eine komplizierte Patt-Situation, wie sie es bereits 2016 gab – die sogenannte «Blockade». Damals war die viertgrösste Volkswirtschaft der Eurozone trotz zweier Wahlgänge innerhalb von sechs Monaten wegen der Stimmenzersplitterung fast ein Jahr lang ohne reguläre Regierung geblieben.
Bis zum frühen Abend zeichnete sich eine der höchsten Wahlbeteiligungen in der Geschichte der spanischen Demokratie ab. Bis 18.00 Uhr hätten 60.72 Prozent der Stimmberechtigten teilgenommen, teilte die Wahlbehörde in Madrid mit. Das sind rund 9.5 Punkte mehr als im selben Zeitraum bei der letzten Parlamentswahl im Jahr 2016.