- In der deutschen Stadt Hagen standen zum höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur Dutzende Polizistinnen und Polizisten im Einsatz.
- Nach Angaben der Behörden lag eine «mögliche Gefährdungslage» vor. Der Einsatz fand rund um die örtliche Synagoge statt.
- Die Polizei konnte jedoch keine Hinweise auf eine Gefährdung feststellen.
Ein Polizist vor Ort sagte, niemand sei während des Einsatzes verletzt worden. Ein geplanter Gottesdienst in der Synagoge war zuvor kurzfristig abgesagt worden. Das gemeinsame Gebet sei für 19.00 Uhr geplant gewesen. Allerdings sei die mögliche Gefahrenlage bereits am späten Nachmittag bekannt gewesen, sagte ein Polizeisprecher.
Die meisten Mitglieder der Gemeinde hätten noch telefonisch über die Absage informiert werden können und seien gar nicht zur Synagoge gekommen, sagte der Polizeisprecher. Einige seien an den Absperrungen von der Polizei informiert und wieder nach Hause geschickt worden. Dies sei sehr ruhig und ohne Panik abgelaufen.
Absperrmassnahmen wieder aufgehoben
Gegen ein Uhr morgens kommunizierte die Polizei Dortmund, die den Einsatz übernommen hatte, dass die Strassensperren wieder aufgehoben wurden. Der Polizeieinsatz sei abgeschlossen. Vor Ort hätten keine Hinweise auf eine Gefährdung festgestellt werden können.
Es lägen auch keine Hinweise vor, dass andere jüdische Gemeinden in Nordrhein-Westfalen gefährdet sein könnten. Zu den Hintergründen machte die Polizei zunächst keine weiteren Angaben.
Diesen Mittwochabend sowie am Donnerstag begehen Jüdinnen und Juden ihren höchsten Feiertag, den Versöhnungstag Jom Kippur. Vor zwei Jahren war es zu Jom Kippur in der deutschen Stadt Halle zu einem antisemitischen Anschlag gekommen.
Damals hatte ein bewaffneter Mann versucht, gewaltsam in die Synagoge einzudringen. Als die Tür standhielt, erschoss er in der Nähe zwei Menschen und verletzte auf der Flucht zwei weitere.