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Polizeigewalt in Mittelamerika «Aussergerichtliche Hinrichtungen» durch Polizei in El Salvador

  • Das Büro des Bürgerbeauftragten für Menschenrechte hat in einer Untersuchung in 48 Fällen exessive Gewalt durch die Polizei festgestellt.
  • Die 116 Menschen seien höchstwahrscheinlich nicht, wie von der Polizei behauptet, bei bewaffneten Auseinandersetzungen, sondern durch Hinrichtungen ums Leben gekommen.
  • Dabei habe man in einigen der Fälle Beweise dafür gefunden, dass auch Folter angewendet wurde.

Video
Aus dem Archiv: Ganggewalt in Mittelamerika
Aus Rundschau vom 10.09.2014.
abspielen. Laufzeit 9 Minuten 3 Sekunden.

Die Anwältin des Büros, Raquel Caballero de Guevara, kritisierte bei der Präsentation des Berichts am Dienstag vor allem die vorherrschende Straflosigkeit: Von den 48 untersuchten Fällen, seien nur 19 strafrechtlich verfolgt worden und davon sei es nur in zwei Fällen zu Veruerteilungen gekommen. Caballero de Guevara forderte darum konsequentere Untersuchungen von Todesfällen bei Polizeieinsätzen.

Eine der höchsten Mordraten der Welt

El Salvador hat eine der höchsten Mordraten der Welt. Grund dafür ist die hohe Bandenkriminalität. Zu den bekanntesten gehören die rivalisierenden Banden «Mara Salvatrucha» (auch MS-13) und «Barrio 18» (auch M-18), die unter anderem auch in den USA, in Guatelama und Honduras aktiv sind.

Der Untersuchungszeitraum des Büros des Bürgerbeauftragten für Menschenrechte deckt sich mit der Amtsperiode des ehemaligen Präsidenten Salvador Sánchez Cerén, der von 2014 bis Juni 2019 im Amt war.

Nachdem die vorherige Regierung durch Aushandlung von Waffenstillständen zwischen den rivalisierenden Banden versuchte, die Kriminalität im Land zu senken, entschied sich Cerén für eine Politik der «Eisernen Faust». Die Polizei erhielt mehr Kompetenzen und die Polizeigewalt stieg damit drastisch an. Jedoch konnte die Mordrate im Land von 2017 bis 2018 auf 51 Morde pro 100' 000 Einwohner halbiert werden.

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