- Silvio Berlusconi ist mit 86 Jahren verstorben, wie ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur mitteilte.
- Zuvor hatten italienische Medien über den Tod Berlusconis in einem Mailänder Krankenhaus berichtet.
- Der ehemalige Ministerpräsident Italiens hatte sich vergangene Woche in ärztliche Behandlung begeben.
- Sein Gesundheitszustand hatte sich seit Anfang April verschlechtert.
Berlusconis Tod hinterlasse eine grosse Lücke, twitterte der italienische Verteidigungsminister Guido Crosetto. «Ich habe ihn sehr geliebt. Lebe wohl Silvio.»
Der 86-Jährige war nach Angaben seiner Ärzte bereits seit längerer Zeit an Blutkrebs erkrankt. Deshalb lag der rechtspopulistische Politiker, der auch heute noch eine wichtige Rolle in der italienischen Politik spielte, ab Anfang April für mehrere Wochen in einem Krankenhaus in Mailand auf der Intensivstation. Vergangenen Freitag hatte er sich erneut in ärztliche Behandlung begeben.
Berlusconi war schon seit Jahren gesundheitlich angeschlagen. Ende 2020 erkrankte er an Corona und einer Lungenentzündung. In den Jahren davor musste er wegen einer Harnwegsinfektion stationär behandelt werden. 2016 hatte er sich einer Herzoperation unterzogen.
«Vater aller Populisten»
Berlusconi wurde am 29. September 1936 geboren, war zunächst Geschäftsmann und stand seit 1994 insgesamt vier Regierungen in Italien als Ministerpräsident vor. Er bestimmte die Geschicke des Landes mehr als zwei Jahrzehnte mit und war zeitlebens umstritten, wurde aber von vielen auch bewundert.
Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hat den heute verstorbenen Silvio Berlusconi als Kämpfer gewürdigt. Meloni sprach in einer kurzen Videobotschaft, die auf der offiziellen Seite der italienischen Regierung veröffentlicht wurde, zum Tod von Silvio Berlusconi.
Dieser habe nie Angst gehabt, seine Überzeugungen zu verteidigen, so Meloni. Diese Entschlossenheit habe ihn zu einem der einflussreichsten Männer Italiens gemacht. So habe er sich durchgesetzt in der Politik, in der Kommunikation und in der Geschäftswelt.
Für den früheren Regierungschef Mario Monti war Berlusconi der «Vater aller Populisten», er selbst nannte sich einmal «Jesus Christus der Politik». Immer wieder gab es Vorwürfe von Interessenkonflikten zwischen seinem Amt und dem von ihm kontrollierten Medienimperium Mediaset. Auch musste er sich zahlreichen Gerichtsprozessen stellen.
