- Der Konservative Sebastian Piñera hat den ersten Wahlgang der Präsidentenwahl in Chile gewonnen, aber die absolute Mehrheit verfehlt.
- Nach Auszählung fast aller Stimmen erreichte der Unternehmer 36,6 Prozent, für den Sozialisten Alejandro Guillier stimmten 22,7 Prozent.
- Am 17. Dezember kommt es zu einer Stichwahl zwischen Piñera und Guillier.
Ob sich Piñera in der Stichwahl gegen den Kandidaten des Regierungslagers durchsetzen kann, erscheint aber ungewiss: So kam die Journalistin Beatriz Sánchez, Kandidatin der linken Koalition «Frente Amplio», am Sonntag mit 20,3 Prozent der Stimmen auf den dritten Platz, überraschend dicht hinter Guillier.
Mehr linke Stimmen
Sie rief ihre Unterstützer indirekt auf, bei der Stichwahl für Guillier zu stimmen. «Eins ist klar: Piñera wäre ein Rückschlag», sagte sie.
Weiter kam die Kandidatin der mitregierenden Christdemokraten auf 5,9 Prozent, ein unabhängiger sozialistischer Kandidat auf 5,7 Prozent. Können alle diese Stimmen im zweiten Wahlgang auf Guillier vereinigt werden, ist eine Mehrheit möglich.
Rechtsextremer Kast für Piñera
Der Konservative Piñera seinerseits kann auf die Unterstützung des rechtsextremen Kandidaten José Antonio Kast zählen, der im ersten Wahlgang 7,9 Prozent der Stimmen erhielt.
Kast, der die Regierung des Diktators Augusto Pinochet (1973-1990) lobt, sagte Piñera für den zweiten Wahlgang umgehend seine Unterstützung zu. Dieser allerdings betonte, kein Bündnis mit Kast geschlossen zu haben und die Wählerschaft in der politischen Mitte ansprechen zu wollen.
Damit bleibt das Rennen offen, welches Lager am 17. Dezember seinen Kandidaten durchbringen wird.