- Bei der Präsidentschaftswahl in Litauen konnte keiner der Kandidaten das absolute Mehr erreichen. Deshalb kommt es am 26. Mai zur Stichwahl.
- Am meisten Stimmen konnte in der ersten Runde Teilergebnissen zufolge der Wirtschaftsexperte Gitanas Nauseda holen.
- Er tritt bei der Stichwahl gegen die ehemalige Finanzministerin des baltischen Landes, Ingrida Simonyte, an.
Gemäss vorläufiger Endergebnisse vom frühen Montagmorgen lag der Ökonom Nauseda, der als unabhängiger Kandidat ins Rennen stieg, mit gut 31 Prozent vorn. Knapp 2.5 Millionen Wahlberechtigte waren zur Abstimmung aufgerufen. Die Beteiligung lag nach Angaben der Wahlkommission in Vilnius bei 56.3 Prozent. Insgesamt traten neun Kandidaten an.
Die ehemalige Finanzministerin Ingrida Simonyte folgte mit 30.1 Prozent auf Platz zwei, vor Regierungschef Skvernelis mit etwas mehr als 20 Prozent.
Der Mitte-Links-Kandidat und Ministerpräsident Saulius Skvernelis räumte seine Niederlage ein und kündigte an, er werde im Juli zurücktreten. «Dass es mir nicht gelungen ist, in die zweite Runde einzuziehen, ist eine Bewertung von mir als Politiker», sagte Skvernelis dem Sender LRT. Skvernelis hatte zuvor am Wahlabend sein derzeitiges Amt mit dem Ausgang der Präsidentenwahl verknüpft.
Vorwiegend repräsentative Aufgaben
In Litauen hat das Staatsoberhaupt vorwiegend repräsentative Aufgaben sowie Kompetenzen in der Aussen- und Verteidigungspolitik.
Das dominierende Thema im Wahlkampf waren Einkommensungleichheit und Armut – dabei wuchs die litauische Wirtschaft zuletzt stark. In den vergangenen Jahren ist das Einkommensniveau in dem baltischen Staat kräftig gestiegen. Allerdings ist die Schere zwischen Arm und Reich weiterhin gross.