Die Ausgangslage: Zwei Monate nach der Amtsenthebung von Präsidentin Park Geun Hye von den Konservativen ist heute die Wahl der Nachfolge angelaufen. Die vorgezogene Wahl steht unter dem Eindruck des massiven Korruptionsskandals um eine enge Vertraute Parks wie auch der wachsenden Spannungen im Atomstreit mit Nordkorea.
Der Favorit: Als aussichtsreichster Kandidat gilt der linksliberale Oppositionspolitiker Moon Jae Invon von der Demokratischen Partei. Der 64-jährige frühere Menschenrechtsanwalt hatte die Präsidentschaftswahl Ende 2012 gegen seine langjährige Rivalin Park verloren.
Die weiteren Kandidaten: Grösste Konkurrenten von Moon sind der frühere Software-Unternehmer und Zentrumspolitiker Ahn Cheol Soo von der kleineren Volkspartei sowie Hong Jung Pyo von der konservativen Freiheitspartei Koreas – der umbenannten Park-Partei Saenuri.
Die Programme: Neben dem wirtschaftspolitischen Kurs in den nächsten fünf Jahren geht es bei der Wahl auch um den Umgang mit der kommunistischen Führung in Pjöngjang, das schwierige Verhältnis zu Japan und die Zusammenarbeit mit dem Bündnispartner USA. Moon und Ahn wollen im Fall eines Wahlsiegs wieder stärker auf Nordkorea zugehen. Hong, der zuletzt in den Umfragen zulegte, hatte sich unter anderem für eine Wiedereinführung taktischer Atomwaffen der USA in Südkorea ausgesprochen.
Sofortiger Amtsantritt: Der neue Präsident soll bereits am Mittwoch ohne die übliche zweimonatige Übergangszeit die Amtsgeschäfte aufnehmen. Etwa 42,5 Millionen Wahlberechtigte sind aufgerufen, ihre Stimme abzugeben.
Die Präsidentschafts-Kandidaten in Südkorea
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Bild 1 von 6. Die fünf wichtigsten Kandidaten. Südkorea hat einen Nachfolger für die vor zwei Monaten entmachtete Präsidentin Park Geun Hye gewählt. Der Wahlkampf war von einem Korruptionsskandal um Park und den wachsenden Spannungen mit Nordkorea überschattet. Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 6. Moon Jae In. Der linksliberale Oppositionspolitiker von der Demokratischen Partei ging schon als aussichtsreichster Kandidat ins Rennen. Er kommt nach ersten Prognosen auf 41,4 Prozent der Stimmen. Der 64-Jährige hatte die Wahl Ende 2012 gegen seine langjährige konservative Rivalin Park verloren. Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 6. Hong Jung Pyo. Er ging für die Freiheitspartei Koreas ins Rennen und steht hinter der umstrittenen Stationierung des neuen US-Raketenabwehrsystems THAAD in Südkorea. Auch steht er für eine harte Sanktionspolitik gegenüber Nordkorea. Bildquelle: Keystone.
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Bild 4 von 6. Ahn Cheol Soo. Der Millionär, Arzt und frühere Software-Entwickler von der kleineren Volkspartei galt lange Zeit als politischer Shooting-Star. Der als gemässigt geltende Ahn sagt, er wolle das Land einen, das von einer korrupten Elite von Politikern und Unternehmern geführt werde. Bildquelle: Keystone.
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Bild 5 von 6. Sim Sang Jung. Die Links-Abgeordnete der Partei der Gerechtigkeit lag schon in den Umfragen abgeschlagen hinter Moon, Ahn und Hong. Sim spricht sich für einen Dialog mit Nordkorea aus. Auch will sie die eingestellten wirtschaftlichen Kooperationsprojekte mit dem Nachbarland wieder in Gang bringen. Bildquelle: Keystone.
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Bild 6 von 6. Yoo Seong Min. Der Ökonom und Mitte-Rechts-Abgeordnete der kleineren Bareun Partei setzt in seinen aussen- und sicherheitspolitischen Ansichten auf eine starke Allianz mit den USA. Yoo unterstützt wie Hong die Idee, wieder taktische Atomwaffen der USA nach Südkorea zu verlegen. Bildquelle: Keystone.