- In einer Kleinstadt der kanadischen Provinz Nova Scotia hat ein bewaffneter Mann mindestens 18 Menschen getötet.
- Laut Polizei erschoss der mutmassliche Täter seine Opfer in ihren Häusern.
- Man habe den Mann stundenlang verfolgt und schliesslich gefasst. Bei der Verhaftung sei er getötet worden.
- Das mögliche Motiv ist nicht bekannt.
Per Notruf hatte die Royal Canadian Mounted Police am Samstag Hinweise auf einen bewaffneten Angreifer in der kleinen Ortschaft Portapique erhalten. In einem Haus und auf dem umliegenden Grundstück hätten sie mehrere Leichen vorgefunden, von dem Täter keine Spur.
Das führte zu einer 12-stündigen Verbrecherjagd quer durch Nova Scotia. Opfer seien an mehreren Tatorten in der Atlantik-Provinz gefunden worden. An einigen Stellen seien Feuer auf Grundstücken gelegt worden. Dies ist die schlimmste derartige Bluttat in der Geschichte des Landes. Unter den Opfern ist eine Polizistin mit 23 Dienstjahren.
Zu dem Motiv des Schützen machten die Ermittler am Sonntagabend keine Angaben. Es deute vieles darauf hin, dass der tatverdächtige Mann das Blutbad plante, dabei aber auch Menschen tötete, die er nicht kannte. Der kanadische Premierminister Justin Trudeau sprach am Sonntagabend von einem Akt «sinnloser Gewalt».
Täter trug Polizei-Uniform
Augenzeugen berichteten von heulenden Sirenen, Schüssen und anderen Schreckensmomenten. Die Polizei hatte Anwohner aufgefordert, in ihren Häusern zu bleiben und ihre Türen abzuschliessen.
Die Behörde warnte unterdessen vor einem Schützen, der möglicherweise eine Polizei-Uniform trage und mit einem Fahrzeug unterwegs sei, das einem Streifenwagen glich. Ein Ermittler bestätigte später, dass der Mann tatsächlich versucht habe, sich als Polizist zu tarnen.
Strenge Waffengesetze
Anders als im Nachbarland USA sind die Waffengesetze in Kanada vergleichsweise streng. Der bisher schwerste Amoklauf ereignete sich in Kanada 1989, als ein 25-jähriger Mann an einer Hochschule in Montréal 14 Frauen erschoss und 13 weitere Menschen verletzte, bevor er sich selbst das Leben nahm. In einem Schreiben nannte er seinen Hass auf Feministinnen als Motiv.