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Provokationen aus Pjöngjang Den USA gehen in der Nordkorea-Frage die Optionen aus

US-Präsident Donald Trump hat auf den jüngsten Raketentest aus Nordkorea mit scharfen Worten reagiert. Doch seine Handlungsoptionen sind begrenzt.

Die Wirtschaftssanktionen: Bereits jetzt sind zahlreiche Strafmassnahmen gegen Nordkorea verhängt, um insbesondere den Handel mit Waffen zu begrenzen und das Land vom internationalen Kapitalmarkt abzuschneiden. Doch die Wirtschaftssanktionen konnten Nordkoreas Atomwaffenprogramm nicht stoppen.

US-Präsident Trump hat zuletzt noch schärfere Sanktionen angekündigt, wie möglicherweise ein Öl-Embargo, weitere Einschränkungen für die staatliche Fluggesellschaft, das Abfangen von Frachtschiffen und Strafen für chinesische Banken, die Geschäfte mit Nordkorea machen. Entscheidend für den Erfolg von Sanktionen ist, ob Nordkoreas Verbündeter China sie auch umsetzt. Doch daran zweifelten US-Regierungsvertreter zuletzt. Die Regierung in Peking befürchtet bei einem wirtschaftlichen Zusammenbruch Nordkoreas einen Flüchtlingsansturm.

Geheimdienstmassnahmen: Die USA haben mit Hilfe Israels dem iranischen Atomprogramm schweren Schaden zugefügt, indem der Computervirus Stuxnet eingeschleust wurde. Der Virus zerstörte Tausende Zentrifugen. Versuche, den Virus 2009 und 2010 auch in Nordkorea einzuschleusen, scheiterten jedoch. Als Grund dafür gilt, dass das nordkoreanische Computernetzwerk sehr stark von der Aussenwelt abgeschottet ist. Allerdings könnten mit Cyberangriffen Raketen während oder kurz nach ihrem Start manipuliert und zerstört werden. Die zahlreichen Fehlschläge bei den nordkoreanischen Tests haben Spekulationen geschürt, dass derartige Taktiken bereits eingesetzt würden.

Diplomatie: Die US-Regierung hat erklärt, sie sei offen für Verhandlungen mit Nordkorea – allerdings nur zu den richtigen Bedingungen. Ziel der Gespräche müsse eine atomare Abrüstung sein. In den vergangenen sieben Jahren gab es keine offiziellen Verhandlungen. Im Februar 2012 haben die USA und Nordkorea zuletzt eine Vereinbarung angekündigt, wonach die Regierung in Pjöngjang die Arbeiten in ihrer Anreicherungsfabrik Yongbyon einstellt, internationale Beobachter zulässt und ein Moratorium zu Atomwaffen- und Raketentests umsetzt. Als Gegenleistung sollte Nordkorea dringend benötigte Lebensmittellieferungen erhalten. Doch schon im April des gleichen Jahres versuchte Nordkorea, einen Satelliten mit einer dreistufigen Rakete ins All zu schiessen. Die USA sahen das als Verletzung des Abkommens an und legten die Vereinbarung auf Eis.

Am Dienstag brachte nun China neue Verhandlungen mit Nordkorea ins Gespräch. Dem Plan zufolge soll Nordkorea sein Raketenprogramm aufgeben und im Gegenzug sollen die USA und Südkorea ihre gemeinsamen Militärübungen unterlassen. Die Regierungen in Washington und Seoul sehen diese Manöver aber als entscheidend an, um die Verteidigungsfähigkeit sicherzustellen.

Militärisches Vorgehen: Trumps militärische Möglichkeiten reichen von einer Seeblockade zur Durchsetzung von Sanktionen bis hin zum Einsatz von Marschflugkörpern gegen Atom- und Raketenanlagen. Das kommunistische Land hat mit «schonungsloser Rache» bei einem Angriff durch die USA gedroht. US-Verteidigungsminister Jim Mattis erklärte, die Konsequenzen eines Militäreinsatzes wären «eine Tragödie unglaublichen Ausmasses». Besonders Südkorea sei in Gefahr. Trumps Nationaler Sicherheitsberater H.R. McMaster deutete an, die militärische Option wäre die letzte Wahl.

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