- Der Rechtsextremist Ilias Kasidiaris hat Medienberichten zufolge aus dem Gefängnis heraus starken Einfluss auf die griechischen Parlamentswahlen gehabt.
- Bei den Wahlen am Sonntag schaffte es die bis dato fast unbekannte rechtsextreme Partei Spartiates (Spartaner) aus dem Stand als fünftstärkste Kraft mit 4.6 Prozent ins Parlament.
- Grund dafür sei ein Wahlaufruf von Kasidiaris an seine Anhängerschaft gewesen, berichteten griechische Medien.
Der Parteichef der Spartiates, Vassilis Stigas, bedankte sich noch am Wahlabend: «Die Unterstützung von Ilias Kasidiaris war der Treibstoff für das Wahlergebnis», sagte er vor Journalistinnen und Journalisten.
Kasidiaris war zuvor mehrfach vor Gericht mit dem Ansinnen gescheitert, selbst bei den Wahlen zu kandidieren. Er gehörte zum Führungskader der rechtsextremen Partei Goldene Morgenröte, die viele Jahre im Parlament vertreten war, bevor die gesamte Spitze wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung und anderer Straftaten verurteilt wurde und seither im Gefängnis sitzt. Kasidiaris war 2020 zu 13 Jahren Haft verurteilt worden.
Vor den Wahlen soll Kasidiaris durch seinen Anwalt angekündigt haben, die Partei Spartiates mit aller Kraft zu unterstützen, schrieb die Tageszeitung «Kathimerini». Diesem Ruf seien seine Anhänger gefolgt.
Bei den Wahlen hat die konservative Partei Nea Dimokratia des bisherigen Ministerpräsidenten Kyriakos Mitsotakis mit 40.6 Prozent der Stimmen klar gewonnen. Sie wird nun weitere vier Jahre alleine die Regierung stellen. Zweitstärkste Kraft wurde die Linkspartei Syriza unter Alexis Tsipras mit 17.8 Prozent. Die Sozialdemokraten (Pasok) kamen auf 11.9 Prozent und die kommunistische Partei KKE auf 7.7 Prozent. Den Sprung über die Drei-Prozent-Hürde schafften neben Spartiates, auch die rechtskonservative Elliniki Lisi, die ultraorthodoxe Partei Niki (3.7 Prozent) und die Linkspartei Plefsi Eleftherias mit 3.2 Prozent.