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Referendum in Venezuela Venezolaner stimmen für Annexion der Nachbarregion

  • Essequibo, ein Teil Guayanas, soll nach dem Willen Venezuelas venezolanisch werden.
  • In einer Volksabstimmung bejahte die Mehrheit das Ansinnen des autoritären Präsidenten Maduro.
  • Wie es jetzt weitergeht, bleibt allerdings unklar.

In einer Volksabstimmung hat die Bevölkerung Venezuelas nach Angaben der autoritären Regierung von Präsident Nicolás Maduro den Anspruch ihres Landes auf die rohstoffreiche Region Essequibo im Nachbarstaat Guyana bestätigt.

Maduro feiert das Abstimmungsergebnis

Knapp 96 Prozent der Abstimmenden hätten die Frage, ob ein neuer venezolanischer Bundesstaat namens Guayana Esequiba geschaffen und die dortige Bevölkerung die venezolanische Staatsbürgerschaft bekommen soll, bejaht. Das teilte die Wahlbehörde CNE mit. Die Wahlbeteiligung lag demnach bei rund 51 Prozent.

Maduro.
Legende: Maduro feiert vor Anhängerinnen und Anhängern das Abstimmungsergebnis. Keystone/Matias Delacroix

Maduro feierte vor Hunderten Anhängern das Ergebnis auf der Plaza Bolívar der Hauptstadt Caracas als Sieg für Venezuela. Es ist allerdings unklar, wie die Regierung nun weiter verfahren will.

IGH verbietet Venezuela Annexion

Der Internationale Gerichtshof der UNO (IGH) hatte Venezuela am Freitag angewiesen, «jede Handlung zu unterlassen, die die gegenwärtige Lage in dem strittigen Gebiet ändern würde».

Guyanas Regierung ihrerseits bezeichnete das Referendum als Bedrohung für die Sicherheit des Landes und des Friedens. Die Nation werde jeden Quadratzoll des Territoriums verteidigen, sagte Premierminister Mark Phillips. Das rund 160'000 Quadratkilometer grosse Gebiet Essequibo macht etwa zwei Drittel von Guyanas Territorium aus.

Seit Jahrzehnten umstrittene Grenzziehung

Die derzeitigen Grenzen des Gebiets wurden 1899 in einem Schiedsspruch eines Tribunals in Paris festgelegt, den die USA und Grossbritannien veranlasst hatten.

Venezuela seinerseits beruft sich auf ein Abkommen mit dem Vereinigten Königreich von 1966. Dieses wurde wenige Monate bevor die damalige Kolonie Britisch-Guayana unabhängig wurde, unterzeichnet. Es sah eine Verhandlungslösung des Disputs vor.

Der Grenzkonflikt verschärfte sich, als 2015 vor der Atlantikküste Essequibos grosse Ölvorräte gefunden wurden. Guyana, eines der ärmsten Länder Südamerikas, verkaufte die Förderlizenzen dem US-Ölkonzern Exxon Mobil.

SRF 4 News, 4.12.2023, 06:30 Uhr ; 

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