Griechenland und Mazedonien streiten seit 1991 um den Namen Mazedonien. Athen fürchtet, der Name Mazedonien könnte mit Ansprüchen auf die gleichnamige nord-griechische Provinz verbunden sein.
Nun soll dieser Streit gelöst werden – mit einem Referendum an der Urne. Es wäre ein historischer Moment, meint Daniel Kaddik, Projektleiter der Friedrich-Naumann-Stiftung in Südosteuropa. «Die Zustimmung hätte eine weitreichende Bedeutung, geht es doch bei der Abstimmung um weit mehr als nur den Namen.»
Denn auf dem Wahlzettel steht auch, ob man den Nato- und EU-Beitritt unter dem Namen Nord-Mazedonien akzeptiert. Gleichzeitig sei es aber auch eine Vertrauensfrage gegenüber der neuen mazedonischen Regierung, so Kaddik.
Sollte das Referendum angenommen werden, braucht es im Parlament noch eine Zweidrittel-Mehrheit, da es sich um eine Verfassungsänderung handelt. «Ich gehe davon aus, dass keine Partei so unvorsichtig sein wird, gegen das Votum zu stimmen», schätzt Daniel Kaddik ein. Sollte das Parlament seinen Segen geben, wäre der Streit um den Namen beigelegt.
Bei einer Ablehnung des Referendums hingegen, könnten unruhige Zeiten auf das Land zukommen. «Dann wäre der jetzige Kompromiss vom Tisch und die euro-atlantische Ausrichtung des Landes in Frage gestellt», so Kaddik.
Doch ein Nein gilt als unwahrscheinlich. «Viele Mazedonier sehen in einer Nato-, und EU-Mitgliedschaft neben dem Schutz auch die Chance auf einen wirtschaftlichen Aufschwung.»
Die Akteure im Namensstreit
Daniel Kaddik
Projektleiter der Friedrich-Naumann-Stiftung in Südosteuropa
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Seit 2012 ist Daniel Kaddik für die parteinahe Stiftung der deutschen FDP als Projektleiter in Südosteuropa tätig. In seinen Einzugsbereich fallen dabei die Länder Bulgarien, Rumänien, Republik Moldau und Mazedonien.
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