- In Frankreichs Regierungskrise stehen die Zeichen vorerst auf Entspannung.
- Der zurückgetretene Ministerpräsident Sébastien Lecornu erklärte im französischen Fernsehen, eine Auflösung der Nationalversammlung erscheine derzeit unwahrscheinlicher.
- Präsident Emmanuel Macron will innerhalb von zwei Tagen einen neuen Regierungschef oder eine Regierungschefin ernennen.
Das teilte der Elysée-Palast am Mittwochabend nach einem Gespräch zwischen dem Staatschef und dem zurückgetretenen Premierminister Sébastien Lecornu mit. Dieser Regierungschef werde auf der Grundlage der Ergebnisse der zweitägigen Gespräche ernannt, die Sébastien Lecornu mit verschiedenen in der Nationalversammlung vertretenen Kräften geführt habe, fügte der Elysée hinzu.
Lecornu war am Montag nur Stunden nach Vorstellung seines Kabinetts zurückgetreten.
Er führt vorerst die Regierungsgeschäfte weiter und wurde von Macron beauftragt, die schwerste politische Krise in Frankreich seit Jahrzehnten in den Griff zu bekommen. Im Zentrum der Bemühungen steht eine Einigung im Haushaltsstreit, der das Land und die französische Nationalversammlung tief spaltet. Gestritten wird auch über eine von der Regierung angestrebte Anhebung des regulären Renteneintrittsalters sowie eine von den oppositionellen Sozialisten geforderte Vermögenssteuer.