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Resolution zu Israel Ein Land fühlt sich verraten

Fast ganz Israel empört sich über die UNO-Resolution. Für die dort lebende Journalistin Gisela Dachs keine Überraschung.

SRF News: Die Resolution ist nicht bindend. Weshalb dann doch die Aufregung in Israel?

Gisela Dachs: Von weiten Teilen der Bevölkerung wird sie als ein Verrat eines Verbündeten gesehen – vor allem weil die Israelis vorab nicht informiert wurden. Man hatte zwar einen kleinen Racheakt Obamas vor Ende dessen Amtszeit befürchtet, aber so richtig hatte damit keiner mehr gerechnet.

Netanjahu möchte sich nur ungern überholen lassen – das gilt auch für die Amerikaner.
Autor: Gisela Dachs Journalistin

Gisela Dachs

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Porträt einer Frau
Legende: zvg

Die gebürtige Deutsche studierte Literaturwissenschaften und Philosophie. Sie arbeitet als Journalistin und Publizistin und berichtet für verschiedene Medien aus dem Nahen Osten. Sie lebt seit fast 20 Jahren mit ihrer Familie in Israel.

Resolution hin oder her, erhält Israel knapp 40 Milliarden an Militärhilfe. Ist es nicht das was zählt, das Geld?

Nein, denn es geht auch um den politischen Verbündeten und darum, welche politische Vorgaben bzw. Einigungen man künftig noch miteinander treffen kann.

Trump will David Friedman, einen Hardliner, als Botschafter nach Israel schicken. Was hält man dort davon?

Das ist unklar. Aber Beobachter gehen davon aus, dass die israelische Regierung davon nicht sonderlich begeistert ist – vor allem nicht von der Ankündigung, die US-Botschaft nach Jerusalem zu verlegen. Neue Unruhen und diplomatische Verwicklungen wären wohl die Folge. Und generell gilt: Netanjahu möchte sich nur ungern rechts überholen lassen – das gilt auch für die Amerikaner.

Das Gespräch führte Isabelle Jacobi.

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