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Ruby-Prozess Silvio Berlusconi in Korruptionsprozess freigesprochen

  • Silvio Berlusconi ist im Korruptionsprozess rund um seine sogenannten «Bunga-Bunga»-Partys mit jungen Frauen vom Vorwurf der Korruption und Zeugenbestechung freigesprochen worden.
  • Ein Gericht in Mailand urteilte, dass der italienische Ex-Ministerpräsident sowie 28 weitere Angeklagte unschuldig seien.
  • Wie schon bei den ersten beiden Verfahren in der Affäre entgeht Berlusconi damit auch im diesmal einer Verurteilung und Haftstrafe.
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Archiv: Berlusconis «Bunga Bunga» bleibt ohne Folgen
Aus Tagesschau vom 11.03.2015.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 6 Sekunden.

Die Richter sahen es als erwiesen an, dass Berlusconi und die anderen Angeklagten – zumeist junge Frauen – die ihnen zur Last gelegten Taten nicht begangen haben. Laut der Staatsanwaltschaft hatte der heute 86-Jährige die Frauen bezahlt, damit sie in den ersten Prozessen die Unwahrheit sagten.

In jenen Verfahren war Berlusconi wegen Amtsmissbrauchs und Förderung von Prostitution Minderjähriger angeklagt, aus Mangel an Beweisen dann aber freigesprochen worden.

Einschätzung von Italien-Korrespondentin Simona Caminada

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Es ist ein richtig grosser Freudentag für Silvio Berlusconi. Einmal mehr wurde er freigesprochen. Der Richter in Mailand sagte bei der Urteilsverkündung, die von der Staatsanwaltschaft behauptete Tat liege nicht vor. Besser hätte es für Berlusconi nicht kommen können. 

Der «Cavaliere» hat gute News mehr als nötig. Seit Tagen schon macht er mit Negativschlagzeilen von sich reden. Seine Kritik am ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski, dem er die Schuld am Krieg gibt, sorgte für eine Empörungswelle in Italien und über die Grenzen hinaus.

 Zudem läuft es politisch nicht gut für ihn und seine Forza Italia. Die Wahlverluste der letzten Monate und die Rolle des Juniorpartners unter Ministerpräsidentin Giorgia Meloni, setzten ihm ganz schön zu. Da kann das heutige Urteil zwar auch keine Wunder mehr bewirken. Aber es generiert einmal mehr Aufmerksamkeit – das Lebenselixier von Silvio Berlusconi. 

Der skandalumwobene Unternehmer und Abgeordnete habe einen Freispruch der bestmöglichen Art erzielt, resümierte dessen Anwalt nach Angaben der Nachrichtenagentur Ansa. «Wir sind enorm zufrieden.»

Silvio Berlusconi trägt einen Anzug mit Krawatte und schaut in die Kamera.
Legende: Zum dritten Mal in der Affäre entgeht Silvio Berlusconi einer Verurteilung und Haftstrafe. Keystone/ GIUSEPPE LAMI

Von den Koalitionspartnern in der rechten Regierung wurde Berlusconi beglückwünscht, allen voran von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni. «Das ist eine ausgezeichnete Nachricht», sagte sie nach dem Freispruch.

Meloni hatte schon am Montag entschieden, dass sich die Regierung als Nebenklägerin zurückziehe und keinen Schadenersatz von Berlusconi wolle. 2017 war die damalige Mitte-Links-Regierung in das Verfahren eingetreten.

10.5 Millionen Schadensersatz

Noch im Frühjahr 2022 forderte die Anwältin des Büros von Ministerpräsident Mario Draghi Schadenersatz in Höhe von 10.5 Millionen Euro von Berlusconi, weil dieser durch sein Verhalten Italien in «weltweiten Misskredit» gebracht habe.

Der Prozess trägt den Namen «Ruby ter» (Ruby drei), benannt nach einer der Escortdamen von damals, die sich Ruby Rubacuori (Ruby Herzensbrecherin) nannte und zum Zeitpunkt der Feiern in Berlusconis Villa 17 Jahre alt war.

Die gebürtige Marokkanerin, die eigentlich Karima el Mahroug heisst, war ebenfalls als Angeklagte im Gericht und sagte nach dem Freispruch: «Der Alptraum ist vorbei.»

SRF4 News, 15.02.2023, 15:00 Uhr;

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