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Schlechte Luft in Neu-Delhi Indiens Hauptstadt erstickt im Smog

  • Um die akute Luftverschmutzung zu verringern, drosseln die Behörden von Neu-Delhi den Verkehr.
  • Zwei Wochen lang dürfen in Indiens Hauptstadt Autos mit geraden Nummern nur noch an geraden Tagen, Autos mit ungeraden Nummern nur noch an ungeraden Tagen fahren.
  • Die Luftqualität in Indiens Hauptstadt Neu-Delhi ist so schlecht wie seit drei Jahren nicht mehr.

Der oberste Minister der Region Delhi rief die mehr als 20 Millionen Einwohner von Neu-Delhi dazu auf, sich an die neue Regel zu halten. Auch appellierte er an die privaten Taxiunternehmen und die Rikscha-Gesellschaften, sie in der Drosselung des Automobilverkehrs zu unterstützen. Wer sich nicht an die Regel hielt, wurde am Montag von Polizisten mit Atemschutzmasken aus dem Verkehr gezogen.

Die Massnahme, jedes Auto nur noch an jedem zweiten Tag fahren zu lassen, ergriffen die Behörden, nachdem sie vor zwei Tagen den Notstand ausgerufen hatten. Schulen blieben wegen der Feinstaub-Belastung geschlossen, Flüge wurden wegen der schlechten Sicht umgeleitet.

Belastung 30 Mal höher als WHO-Grenzwert

Die Konzentration von Feinstaub in der Luft über Neu-Delhi hat den Grenzwert der Weltgesundheits-Organisation um über das 30-fache überstiegen. Der oberste Minister der Region Delhi schrieb: Die Umweltverschmutzung habe ein unerträgliches Niveau erreicht.

Im Herbst und Winter nimmt die Luftverschmutzung in Neu-Delhi und in Nordindien noch zu, weil Bauern in der näheren Region ihre Felder anzünden, um diese für die nächste Ernte-Saison vorzubereiten. Auch nach Diwali, dem mehrtägigen Hindu-Fest des Lichts, steigt die Kontamination gemeinhin an, weil die Menschen die Feier mit Feuerwerk begehen.

Die den Privatverkehr einschränkende Gerade-Ungerade-Massnahme wurde schon zweimal im 2016 angewandt. Sie galt schon damals als umstritten, zumal Kritiker ihre Wirkung angezweifelt hatten.

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