- Im Streit um eine wichtige Justizreform zur Beschleunigung von Gerichtsverfahren hat die italienische Regierung einen Kompromiss erzielt.
- Bis dato dauerte es teilweise Jahre, bis Verfahren abgeschlossen werden konnten.
- In Zukunft sollen langatmige Gerichtsverfahren eingestellt werden, wenn sie nicht innerhalb einer bestimmten Frist abgeschlossen sind.
Gegen die Reformbestrebungen hatte sich die Fünf-Sterne-Bewegung gewehrt, weil sie befürchtete, dass Zehntausende Straffällige so einem Urteil entkommen könnten. Der Ministerrat hat aber nun der Strafrechtsreform einstimmig zugestimmt, wie es aus Rom hiess.
Nach langen Diskussionen wurde beschlossen, die Fristen im Vergleich zum früheren Entwurf der Reform etwas zu verlängern. Die Regelung soll aber nicht gelten, wenn es um schwerwiegende Delikte wie Mafiaverbrechen, Terrorismus, sexuelle Gewalt oder Drogenschmuggel geht.
Mit der Einigung auf solche Ausnahmen kommt der Reformkompromiss nun noch ins Parlament. Wenn er dieses Vertrauensvotum im italienischen Zwei-Kammern-Parlament übersteht, soll er bis Ende 2024 gelten.