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Schüsse auf Golfplatz Vereiteltes Attentat auf Donald Trump – Verdächtiger vor Gericht

  • Zwei Monate nach dem Attentat auf Donald Trump haben Sicherheitskräfte offenbar einen weiteren Anschlag vereitelt.
  • Das FBI geht davon aus, dass ein Mann – bewaffnet mit einem Sturmgewehr – Trump beim Golfspielen im US-Bundesstaat Florida attackieren wollte.
  • Ein dringend tatverdächtiger Mann wurde kurze Zeit später festgenommen. Am Tag nach dem Anschlag wurde er einem Bundesgericht vorgeführt.
  • Der frühere US-Präsident blieb unverletzt.

Der Mann, der dem Verdacht nach Donald Trump ermorden wollte, erschien am Montag vor einem Bundesgericht. Angeklagt ist er wegen zweier Waffendelikte.

Polizeibeamte stehen am Tag nach dem mutmasslichen Attentat vor dem Gerichtsgebäude in West Palm Beach, Florida.
Legende: Polizeibeamte stehen am Tag nach dem mutmasslichen Attentat vor dem Gerichtsgebäude in West Palm Beach, Florida. Reuters/ Marco Bello

Der Zwischenfall ereignete sich am frühen Sonntagnachmittag (Ortszeit). Trump dankte den Sicherheitskräften des Secret Service und anderer Behörden. «Die geleistete Arbeit war absolut hervorragend. Ich bin sehr stolz, ein Amerikaner zu sein», schrieb der 78-jährige Ex-Präsident in Grossbuchstaben auf seiner Plattform Truth Social Stunden nach dem Vorfall an seinem Golfclub in West Palm Beach im US-Bundesstaat Florida.

Motiv des Verdächtigen ist unklar

Der Secret Service, der in den USA für den Schutz hochrangiger Politiker zuständig ist, entdeckte den Verdächtigen nach eigenen Angaben wenige hundert Meter von Trump entfernt in den Büschen am Zaun um den Golfplatz und eröffnete das Feuer. Dabei sollen die Personenschützer so schnell agiert haben, dass der Verdächtige gar nicht erst schiessen konnte.

Dieser soll danach in einem Auto geflüchtet sein und das Gewehr und eine Kamera zurückgelassen haben. Kurze Zeit später wurde er auf einer Autobahn in der Nähe des Tatorts festgenommen. Das Motiv des Mannes ist noch unklar.

Erst im Juli hatte es einen Anschlag gegeben, als ein Schütze in Butler im US-Bundesstaat Pennsylvania während einer Wahlkampfveranstaltung das Feuer auf Trump eröffnete. Dieser wurde am Ohr verletzt, ein Besucher kam ums Leben. Sicherheitskräfte töteten den Schützen, dessen Motiv bis heute nicht klar ist.

Politisch motivierte Aggression und Gewalt im Wahlkampf stellt das Land auf die Probe. Nach dem Attentat im Juli machte Trumps Vizekandidat J.D. Vance trotz des ungeklärten Motivs schnell US-Präsident Joe Biden für das Attentat verantwortlich. Trump nutzte die Attacke damals zum Einwerben von Spenden, sein Wahlkampfteam verkaufte T-Shirts mit einem ikonischen Foto des Vorfalls, auf dem Trump die Faust in die Höhe reckt.

Trump: «Ich werde für euch kämpfen»

Es dauerte auch jetzt nicht lange, bis Trump Nachrichten mit Spendenaufrufen verschickte. «Es gibt Menschen auf dieser Welt, die alles Notwendige tun, um uns zu stoppen», hiess es in einer dieser Nachrichten. «Ich werde nicht aufgeben, für euch zu kämpfen. Ich werde niemals aufgeben.»

Musk provoziert nach mutmasslichem Attentatsversuch auf Trump

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Trump-Unterstützer Elon Musk hat mit einem provokanten Beitrag auf das mutmasslich versuchte Attentat auf den ehemaligen US-Präsidenten reagiert. Auf seiner Online-Plattform X schrieb er: «Und es versucht noch nicht mal jemand, Biden/Kamala zu ermorden.» Hinter die Worte setzte er ein Emoticon mit einem nachdenklichen Gesicht.

Tech-Milliardär Musk unterstützt den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump. Auf X macht er Stimmung gegen dessen demokratische Kontrahentin Kamala Harris.

Zuletzt hatte Musk spöttisch auf ein Posting von US-Superstar Taylor Swift reagiert, in der sie ihre Entscheidung mitteilte, Harris zu unterstützen.

Die glühende Trump-Anhängerin Marjorie Taylor Greene schrieb auf der Plattform X: «Liebe Demokraten und eure Aktivisten in den Medien, gelten zwei gescheiterte Attentate auf Donald Trump schon als ‹Bedrohung der Demokratie›?»

Die Demokraten warnen regelmässig davor, dass Trump eine Bedrohung für die Demokratie darstelle. Die Äusserungen deuten eher auf fortwährende Schuldzuweisungen und scharfe Rhetorik hin – und nicht auf eine Sprache der Mässigung angesichts politischer Gewalt.

Harris: «Gewalt hat keinen Platz in Amerika»

Seine Kontrahentin Kamala Harris schrieb nach dem Vorfall in Florida: «Gewalt hat keinen Platz in Amerika.»

Erst vergangene Woche hatten sich Harris und Trump in einem TV-Duell einen heftigen Schlagabtausch geliefert, bei dem die Demokratin den Republikaner immer wieder in die Enge trieb.

SRF 4 News, 15.09.2024, 22 Uhr ; 

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