- Nach den Schüssen in der schwedischen Universitätsstadt Uppsala mit drei Toten hat die Polizei einen minderjährigen Tatverdächtigen festgenommen.
- Er stehe unter Mordverdacht, gaben die Ermittler bekannt.
- Tatort ist ein Coiffeur-Salon im Zentrum der Stadt gewesen, in dem die drei Erschossenen am späten Dienstagnachmittag gefunden wurden.
- Der Hintergrund der Tat ist noch unklar. Einiges deutet aber darauf hin, dass es sich um Bandenkriminalität handelt.
Es handle sich um einen «isolierten Vorfall», der nichts mit den Feierlichkeiten zur Walpurgisnacht zu tun gehabt habe, teilte die Polizei weiter mit. Bei dem Tatverdächtigen handelt es sich um einen 16-Jährigen, wie der zuständige Staatsanwalt Andreas Nyberg mitteilte. Die Toten seien zwischen 15 und 20 Jahre alt gewesen, bestätigte die Polizei später.
Zeugen der Tat berichteten von lauten Schussgeräuschen. Die Polizei sperrte das Gebiet grossräumig ab. Es seien mehrere Notrufe eingegangen. Laut schwedischem Rundfunk wurde der Bahnverkehr am Abend vorübergehend eingestellt. Berichten zufolge soll der mutmassliche Täter auf einem Elektroroller geflohen sein.
Dass die Schreckenstat ihre Hintergründe im berüchtigten schwedischen Bandenmilieu hat, wollte Uppsalas Polizeichef Erik Åkerlund an der Medienkonferenz nicht festmachen. Das junge Alter der Opfer und des Verdächtigen erinnern aber an vorherige Vorfälle, an denen rivalisierende Gangs beteiligt waren.
In Uppsala war vor anderthalb Jahren die Mutter eines hochrangigen Bandenmitglieds getötet worden, das sich mit dem Boss seiner ursprünglichen Gang überworfen hat. Das hatte damals zu einer erneuten Gewaltwelle in der Region geführt, die seitdem immer wieder aufflammt.