- Kinder und Jugendliche in Norwegen, Südkorea und den Niederlanden haben nach einer UNO-Studie die besten Chancen auf gutes Gedeihen.
- Die Schweiz liegt auf Platz 15, knapp hinter Deutschland auf Platz 14 und vor Österreich auf Platz 19 von insgesamt 180 Ländern.
- Die Kinder in der Zentralafrikanischen Republik, im Tschad und in Somalia sind weltweit am schlechtesten dran.
Das geht aus einem Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und des UNO-Kinderhilfswerks Unicef hervor, der in der Fachzeitschrift «The Lancet» vorgestellt wird. Die Rangliste berücksichtigt Faktoren wie Gesundheit, Ernährung und Bildung.
Es gebe aber kein Land der Welt, dass seine Minderjährigen nicht in einem Bereich im Stich lasse, sagte der Gesundheitsexperte Anthony Costello, einer der Hauptautoren. Hinter dem Bericht steht eine Kommission mit mehr als 40 Kolleginnen und Kollegen aus aller Welt
Mangelernährung und Klimawandel
In ärmeren Ländern bleiben nach Schätzungen 250 Millionen Kinder wegen Mangelernährung in ihrer Entwicklung so weit zurück, dass sie ihr Potenzial ihr Leben lang nicht ausschöpfen könnten, so die Autoren. Reichere Länder gefährdeten die Zukunft der Kinder weltweit durch ihre hohen klimaschädlichen CO2-Emissionen. «Wir stimmen mit Greta Thunberg überein», sagte Costello. «Unsere Welt brennt.»
Wenn es unter Berücksichtigung der Emissionen um Nachhaltigkeit gehe, komme Norwegen nur auf Platz 156, die Niederlande auf Platz 160 und Deutschland auf Platz 161. Wegen ihrer niedrigen Emissionen stehen Burundi, Tschad und Somalia auf den ersten Plätzen – sie schneiden aber auf der Skala des Wohlergehens ihrer Kinder nach Gesundheit, Ernährung und Bildung miserabel ab.
Von den Ländern, in denen es jungen Leuten relativ gut geht (Top 70), schaffen es nur neun Länder, ihre Ziele zur Reduktion der Pro-Kopf-Emissionen von CO2 bis 2030 zu erreichen, schreiben die Autoren. Darunter sind Sri Lanka, Moldau und Armenien – keine Industrieländer.
Schädliche Werbung
Alle Länder setzten junge Menschen Werbung für gesundheitsschädliche Produkte wie Alkohol, Tabak, überzuckerte Getränke und Fast Food aus, heisst es weiter. In Los Angeles sähen Jugendliche im Durchschnitt vier Alkoholwerbungen am Tag. In China könnten 86 Prozent der Fünf- und Sechsjährigen mindestens eine Zigarettenmarke identifizieren.
Die Werbung für stark zuckerhaltige Getränke und Fast Food sei mitverantwortlich für die alarmierende Ausbreitung von Fettleibigkeit. 1975 seien elf Millionen Minderjährige weltweit fettleibig gewesen, 2016 schon 124 Millionen. Der Bereich der Online-Werbung, die auf Minderjährige ziele, sei völlig unreguliert, monierte Costello. Vereinbarungen mit der Industrie zur Selbstregulierung funktionierten nicht.
Die Autoren empfehlen unter anderem, den CO2-Ausstoss dringend zu stoppen, Minderjährige in politische Entscheidungen mit einzubeziehen und Werbeeinschränkungen zu verschärfen.