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Schweizer Hilfswerke in Gaza «Haben aus Sicherheitsgründen alle Tätigkeiten eingestellt»

«Die Mitarbeiter vor Ort sind ebenfalls Opfer des Konflikts», sagt Fabrizio Carboni, er leitet die Sektion für den Nahen und Mittleren Osten beim Internationalen Komitee vom Roten Kreuz IKRK in Genf.

Die Mehrheit der Angestellten seien nicht aus dem Ausland entsandt, sondern kommen aus der Region. Sie können nicht einfach gehen. Tagsüber leisteten sie humanitäre Hilfe, am Abend seien sie den Bombardements genauso wie alle anderen Menschen ausgesetzt. Daher ist Carboni sehr um die Sicherheit seiner Mitarbeiter besorgt. Mehr als Hundert sind in der Region im Einsatz.

Im Moment haben wir aus Sicherheitsgründen alle unsere Tätigkeiten eingestellt.
Autor: Barbara Hintermann Terre des Hommes

Auch das Hilfswerk «Terre des hommes» sieht die Sicherheitslage der eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kritisch. Es sei schwer, sich im Gazastreifen zu bewegen. Barbara Hintermann, Generaldirektorin in Lausanne, sagt: «Im Moment haben wir aus Sicherheitsgründen alle unsere Tätigkeiten eingestellt. Wir müssen zuerst verstehen, was jetzt in den nächsten Tagen passiert.»

Derzeit gehen die elf Angestellten von «Terre des hommes» im Gazastreifen nicht in ihre Büros. Zu Hause würden sie sich sicherer fühlen. Ein minimaler Dienst an psychologischer Unterstützung für Kinder kann dennoch geleistet werden. Via WhatsApp, wie bereits während der Corona-Pandemie, können gemäss Hintermann Kinder unterstützt werden.

Blockade des Gazastreifens bereitet Sorge

Beiden Hilfswerken bereitet die von der israelischen Regierung angekündigte totale Blockade des Gazastreifens Sorge. Über zwei Millionen Menschen erhielten dann keine Lieferungen von Strom, Wasser, Lebensmittel und Treibstoff mehr.

Der bereits von Leid geplagten Zivilbevölkerung noch mehr aufzubürden bei gleichzeitigen Kriegshandlungen – das geht nicht.
Autor: Fabrizio Carboni Internationales Komitee des Roten Kreuz

Für Carboni vom IKRK sei dies undenkbar: «Der bereits von Leid geplagten Zivilbevölkerung noch mehr aufzubürden bei gleichzeitigen Kriegshandlungen – das geht nicht.» Die Botschaft der Schweizer Hilfswerke ist deshalb klar. Ein Korridor für die humanitäre Hilfe müsse offen bleiben.

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Die Konflikte in Israel, im Westjordanland, im Gazastreifen und in Libanon halten an. Hier finden Sie alle unsere Inhalte zum Krieg im Nahen Osten.

HeuteMorgen, 10.10.2023, 06:05 Uhr

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