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Schwindender Lebensraum Empfängnisverhütung für Thailands Elefanten

  • Thailand will seine steigende Elefantenpopulation künftig besser regulieren.
  • Dazu sollen den Tieren nach einem Plan des Umweltministeriums Verhütungsspritzen verabreicht werden.
  • Entsprechende Impfungen hätten keine Nebenwirkungen für die Elefantenkühe, heisst es.

Die Spritzen können Schwangerschaften mehrere Jahre lang verhindern, wie thailändische Medien unter Berufung auf den zuständigen Minister Chalermchai Sri-on berichten.

Den Behörden zufolge leben derzeit rund 4000 wilde Elefanten im südostasiatischen Königreich. Die Geburtenrate steigt aber, so dass die Zahl in den nächsten vier Jahren auf mindestens 6000 Exemplare ansteigen könnte. Dies sei nicht mit den zur Verfügung stehenden Waldflächen vereinbar.

Elefantenkuh mit Elefantenkind
Legende: Gefährliche Glücksbringer: Elefanten in Thailand. Reuters/Jorge Silva/Symbolbild

Schon jetzt kommt es wegen des schwindenden Lebensraums immer wieder zu gefährlichen und manchmal tödlichen Zusammentreffen mit Menschen. Seit 2012 wurden demnach mindestens 240 Menschen durch Angriffe wilder Elefanten getötet, mehr als 200 weitere wurden verletzt.

Testlauf anfangs Jahr

Die Massnahme ziele deshalb vor allem darauf ab, Konflikte und Attacken zu reduzieren, «was letztlich zu einem nachhaltigen und harmonischen Zusammenleben zwischen Mensch und Tier führen wird», sagte Umweltminister Chalermchai.

Ein Testlauf mit den Verhütungsmitteln soll bereits Anfang des Jahres in Wäldern in den östlichen Regionen Thailands stattfinden. Ist dieser erfolgreich, sollen andere Regionen mit grosser Elefantenpopulation folgen.

Dabei hegen die Thais eigentlich eine besondere Liebe zu den majestätischen Tieren: In kaum einem anderen Land werden Elefanten so verehrt wie hier – sie sind das Nationaltier und gelten als Glücksbringer. In den meisten Tempeln, aber auch vor Schreinen und Hausaltären stehen Elefantenfiguren in allen Grössen und Farben.

SRF 4 News, 31.12.2024, 12:30 Uhr ; 

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